Meinung zu: „Elterntaxi – Förderung von Faulpelzen?
„Elterntaxi“ macht Kinder faul und schadet dem Klima – so heißt es aktuell in einer nicht neuen Kampagne, die dazu beitragen soll, dass Schulkinder „Meilen“ sammeln sollen auf dem Weg zur und von der Schule. Nicht gefahren von den Eltern, sondern zu Fuß oder wie auch immer. Das kann aber auch durchaus anders gesehenwerden.Das Wort „Elterntaxi“ so einseitig verwendet, bringt einen unangenehmen „Zungenschlag“ in die im Grunde sicherlich gut gemeinte Sache. Solche Schlagzeile muss Eltern sehr befremden, die sehr wohl wissen, warum sie ihre Kinder zur Schule fahren und/oder sie auch dort abholen.So klingt das nämlich ähnlich der Aussage einer gewissen Familienministerin, die selbst mit Kindermädchen und Haushälterinnen aufgewachsen, nun dementsprechend „tätig“ ist, die Mütter grotesk als „zu faul“beschimpft hat, dass die in der Zeit, da deren Kinder aufgewachsen sind, sich um ihre Familie gekümmert haben, anstatt arbeiten zu gehen. Und sich auch den Schulweg begleitet haben. Hoffentlich nun also nicht auch etwa noch mit dem Auto!
Wer auch immer die Schlagzeile „Elterntaxi“ erdacht hat: So einfach sollte sich der- oder diejenige es nicht machen, auf Klimawandel zu mimen, dabei aber außer Acht zu lassen, dass Eltern oftmals äußerst verantwortungsbewusst für das Wohl ihrer – und auch das anderer Eltern – denken. Sehr oft werden Kinder verschiedener Familien in nur einem Auto gefahren. Weil der Schulweg sehr gefährlich ist. Und auch, weil ihre Sicherheit oftmals gefährdet ist, weil ihnen Dinge passieren können, von denen jeder weiß. Nicht nur für Erwachsene haben sich aus sehr wohl bekannten Gründen die Zeiten geändert: Sie werden überfallen und geschlagen. Das ist bei Kindern kaum anders – die werden sogar noch abgezogen. Wer nicht weiß, was das ist: Ihnen werden interessante Kleidung oder Gegenstände abgenommen.
Gut, man kann sie begleiten, das Auto stehen lassen. Aber was, wenn die Verwirklichung von Ehepartnern so weit geht, dass sie ihre Kinder fahren müssen, um Geld zu verdienen, das vielleicht auch deswegen zusätzlich benötigt wird, einen lebenswerten Lebensstandard zu erreichen, auch meinetwegen einen höheren wie etwa ihre Nachbarn. Das geht dann ohne Auto eher nicht. Andere Eltern bringen ihre Kinder tatsächlich – ohne zur Schule und holen sie auch ab. Das ist dann „Meilen sammeln“.
Der kritisierte Artikel geht mit der Wirklichkeit sehr leger um. Und die Überschrift in dieser Form bedenklich. Das wäre nahezu eine Entschuldigung wert.
Ich erinnere mich an die Abschlussveranstaltung 2007. Bin mal gespannt, ob die Ausrichter der Kampagne im Interesse des Klimawandels auch ihr Auto stehen lassen, mit dem Bus kommen oder zu Fuß gehen. Wie im vorigen Jahr an der Kronsforder Allee, ziemlich weit draußen. Ich werde sie in diesem Jahr danach fragen, wieviel Meilen sie regelmäßig so sammeln…