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Politik & Wirtschaft

Minimale Abschwächung – optimistische Erwartung

Flensburg/Lübeck.  Nach dem bemerkenswert positiven Konjunkturverlauf im vergangenen Jahr knüpfte das Handwerk auch im I. Quartal 2015 an das Vorjahresergebnis an. Bei der landesweiten repräsentativen Umfrage wurden die Antworten von annähernd 500 Handwerksbetrieben ausgewertet. Im Ergebnis sprachen 38 % der befragten Unternehmen von einer guten, 50 % von einer befriedigenden und nur 12 % von einer schlechten Geschäftslage im Berichtsquartal. Damit lag das Ergebnis leicht unterhalb des Ergebnisses des Vorquartals und in etwa auf dem Niveau des Vergleichszeitraums des Vorjahres. „Es freut uns natürlich, dass die überwiegende Mehrzahl der Betriebe auch weiterhin von dem guten wirtschaftlichen Umfeld profitiert“, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schleswig-Holstein, Udo Hansen. Die niedrigen Zinsen und die Konsumfreude beflügelten nachweislich die Handwerkskonjunktur, was auch von anderer Seite bestätigt wird. „Die Banken und die Sparkassen im Land verzeichneten im vergangenen Jahr deutliche Zuwachsraten im Kreditgeschäft, was sowohl private Baudarlehen wie auch Kredite an Unternehmen und Selbständige anbetrifft“, so Hansen. Eine weitere erfreuliche Randerscheinung: Bedingt durch die milde Witterung blieb die Beschäftigtenzahl im Winterquartal nahezu konstant.

Die Ergebnisse aus den Kammerbezirken:
Im Kammerbezirk Lübeck (Städte Kiel, Lübeck, Neumünster sowie die Kreise Herzogtum Lauenburg, Ostholstein, Pinneberg, Plön, Segeberg, Steinburg und Stormarn) beurteilten die Betriebe ihre wirtschaftliche Situation im I. Quartal wie folgt: 36 % der Betriebe sprachen von einer guten, 53 % von einer befriedigenden und 11 % von einer schlechten Geschäftslage. Damit hat sich im Vergleich zum Vorquartal die Situation zwar erwartungsgemäß etwas verschlechtert (Vergleichswerte des IV. Quartals 2014: 43, 46 und 11 %), im langjährigen Vergleich ist es aber das beste Frühjahrsergebnis im Kammerbezirk. Am besten urteilte das Ausbauhandwerk (Geschäftslage: 46 % „gut“, 47 % „befriedigend“ und 7 % „schlecht“). Weiterhin verbessert zeigte sich auch das Nahrungsmittelhandwerk (54, 23 und 23 %). Das Bauhauptgewerbe zeigt sich gegenüber dem Vorquartal ebenfalls leicht erholt (29, 65 und 6 %). Das Gesundheitsgewerbe gibt leicht nach und liegt etwas unter dem Durchschnitt (42, 37 und 21 %). Auch die Handwerke für den gewerblichen Bedarf erreichten nicht ganz die Werte des Vorquartals (27, 64 und 9 %). Im Personen bezogenen Dienstleistungsgewerbe ist dagegen eine leichte Verbesserung zu beobachten (25, 58 und 17 %). Die Lage im Kraftfahrzeuggewerbe ist weiterhin sehr verhalten (21, 50 und 29 %).

Im Kammerbezirk Flensburg (Kreise Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde, Dithmarschen und Nordfriesland sowie die Stadt Flensburg) sprachen 43 % von einer guten, 44 % von einer befriedigend und 13 % von einer schlechten Geschäftslage. Die besten Werte im Branchenvergleich erreichten diesmal das Gesundheitsgewerbe (Geschäftslage: 67 % „gut“, 33 % „befriedigend“ und 0 % „schlecht“) und das Personen bezogenen Dienstleistungsgewerbe (62, 38 und 0 %). Auf dem Niveau des Gesamtumfrageergebnisses lagen die Handwerke für den gewerblichen Bedarf, das Ausbaugewerbe und das Bauhauptgewerbe. Über einen positiven Jahresbeginn berichtete auch das Kfz-Gewerbe (50,25 und 25 %)zurück. Unter dem Gesamtdurchschnitt lag dagegen das Ergebnis im Nahrungsmittelhandwerk (8, 67 und 25 %).

Ausblick
Das Handwerk schickt sich an, auch im Frühjahr des Jahres 2015 maßgeblich zu einer guten wirtschaftlichen Situation in Schleswig-Holstein beitragen zu können. Von den befragten Betrieben rechnen landesweit 39 % mit einer verbesserten Geschäftslage, 55 % mit unveränderten Werten und nur 6 % mit einer Verschlechterung. Dabei erwarten die Betriebe auch wieder einen leichten Anstieg der Mitarbeiterzahl. Ausschlaggebend für die insgesamt erfreuliche Entwicklung ist in erster Linie der prognostizierte deutliche Anstieg der Nachfrage, der von rund 40 % der Betriebe im Frühjahr erwartet wird. Insgesamt liegt die Prognose exakt auf dem Niveau für das II. Quartal 2014 und unterstreicht die weiterhin überaus optimistische Grundhaltung im Handwerk.