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Multivan Kitesurf Masters Norderney

Jannis Maus1Multivan Kitesurf Masters Norderney: Im Interview mit Jannis Maus · Vom 02. – 04.06.17 findet ein Tourstopp der offiziellen Deutschen Meisterschaftsserie im Kitesurfen, der Multivan Kitesurf Masters statt. Leider lies der Wind heute auf sich warten und verschaffte den Teilnehmer eine entspannte Pause am Strand vom Januskopf. Wir haben die Chance genutzt und uns den aktuellen besten Deutschen Jannis Maus2Teilnehmer im Racing, Jannis Maus aus Oldenburg zum Interview geholt.Jannis, du bist amtierender Meister im Raceboard 2016. In dieser Saison gehst du aber auch mit dem Foilboard an den Start. Warum?
„Ich habe mich schwer getan vom Race auf Foilboard zu wechseln, weil das Raceboarden mir immer extrem viel Spaß gemacht hat. Allerdings musste ich feststellen, dass das Raceboard international keine Zukunft mehr hat und somit hatte ich keine andere Wahl. Ich bin erst im August auf das Foilboard umgestiegen und direkt im Herbst bei der ersten internationalen Regatta gestartet. Ich konnte mich dort auf Anhieb unter den Top-5 platzieren. Das hat mich natürlich extrem gepuscht und ich bin seitdem konstant am Trainieren. Im Vergleich zu meinen Konkurrenten merke ich schon einen Trainingsrückstand. Benni und Flo sind einfach schon 2 Jahre länger auf dem Foil unterwegs. Aber ich bleibe dran!“

Bei den Multivan Kitesurf Masters auf Norderney liegst du aktuell zwischen dem Dänen Olli Hansen und dem Österreicher Reinhold Gehrer auf Platz zwei. Wie groß ist der Konkurrenzdruck zwischen euch?
„Beide sind gute Kumpels, speziell Olli kenne ich schon von früher und auch sein Vater Morten ist mittlerweile ein guter Freund. Reinhold alias Fly Fisch ist  super sympatisch und ebenfalls im Team Flysurfer, wie ich. In den ersten drei Racings kam ich erstmal nicht an Olli vorbei. Erst ab dem vierten Rennen passte bei mir wieder alles. Ich bin gut gestartet, habe optimal gewendet, alles hat gepasst und dann konnte ich auch wieder Siege einfahren. Ich hoffe jetzt natürlich auf weitere Races um die Disziplinwertung komplett zu übernehmen.“

Startest du dieses Jahr auch noch bei Internationalen Regatten? Gibt es Unterschiede zur Deutschen Tour?
„Mein nächster internationaler Wettkampf wird der Gold Cup in San Fransisco. Das Niveau ist dort extrem hoch und ich hoffe, mich unter den Top-20 oder sogar Top-10 platzieren zu können. Bei den Racings gehen bis zu 40 Foiler an den Start. Allerdings ist der Konkurrenzdruck international auch extrem hoch, hier redet man fast eher von Feinden auf dem Wasser als von Freunden. Das gefällt mir bei der deutschen Tour wesentlich besser.“

Du gehst oft mit deinem Vater Michael Maus Kiten – Gibt es dort auch einen Konkurrenzkampf?
„Nein auf keinen Fall. Mein Vater fährt einfach nur zum Spaß mit . Ich trainiere super gerne mit ihm, benutze ihn aber eher als als Boje (lacht). Er kennt sich gut aus und kann mir noch einige Tipps und Tricks sagen, um noch mehr Gas zu geben.“

Wie findest du die Spots der deutschen Serie?
„Usedom ist ein echt schöner Spot, natürlich ist dort nicht ganz so viel Publikum, wie auf Sylt, aber Ahlbeck ist auch einfach sympatisch. Zu Sylt muss ich sagen, dass ich den Spot super finde und er definitiv zu meinen Lieblings-Kite-Spots gehört. Ich liebe die abwechslungsreichen Bedingungen, von Welle über Flachwasser, von Leichtwind bis Starkwind. Da ich aus Oldenburg komme, ist Norderney ja fast mein Homespot. Die Insel gefällt mir auch super gut.
In Heiligenhafen war ich im Herbst letztes Jahr zum ersten Mal und hatte dort ein paar schöne Kitetage. Das Finale in St. Peter-Ording ist natürlich der Knaller. SPO ist durch den riesigen Sandstrand nicht nur bei den Kiter bekannt, sondern auch bei allen Urlaubern und Wassersportlern beliebt. Mit dem großen Testival und Eventvillage ist es der krönende Abschluss der Tour.“

Hast du neben Sylt noch weitere Lieblings-Spots?
„Ich liebe einfach abwechslungreiche Bedingungen. Neben Sylt ist natürlich Tarifa das absolute Kite-Mekka. Man trifft dort zu jeder Jahreszeit viele nationale und internationale Rider, mit denen man trainieren kann. Auch dort hat man viele verschiedene Windrichtungen und Bedingungen.“

Wie bereitest du dich auf die Saison vor?
„Meine Ausdauer trainiere ich drei mal die Woche beim Handball. Über Ostern war ich 6 Tage in Tarifa zum Foilen und konnte mich dort noch einmal optimal vorbereiten.“

Was sind deine Ziele bei der Tour?
„Natürlich den ersten Platz und den Deutschen Meistertitel Racing 2017 nach Oldenburg holen.“

Wir haben jetzt Halbzeit bei den Multivan Kitesurf Masters 2017. Wie bewertest du die vergangenen Regatten und welche Hoffnungen setzt du in die Folgenden?
„Usedom ist überraschend sehr gut gelaufen und meine Hoffnungen haben sich mit dem Sieg voll erfüllt. Auf Sylt musste ich mich dem direkten Vergleich zu Benni und Florian stellen und war das erste Mal mit dem Flysurfer Sonic Race unterwegs, das lief ebenfalls gut.
Wir sind jetzt Mitten drin und es steht fast unentschieden. Ich hoffe, es in den kommenden Wettkämpfen in ein Plus für mich zu drehen.“

Was würdest du einem jungen Regattaeinsteiger raten?
„Man trifft bei der deutschen Serie immer die gleichen Leute und man wird direkt in die Kite-Family aufgenommen. Je nachdem auf welchem Level man ist und in welche Heats man kommt, kann auch ein Newcomer Glück haben und direkt mal in die Top-10 rutschen und erste Erfolge feiern. Der Spaß sollte aber immer an erster Stelle stehen. Wer sich also gerne mit anderen misst, ist bei uns immer herzlich willkommen.“

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Fotos: https://www.picdrop.de/choppywater/PM_Multivan_Kitesurf_Masters_Norderney
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