NABU MV stellt Jahresbericht 2010 vor
Veränderungen in der Naturschutzverwaltung machen noch stärkeres Engagement der Naturschutzverbände notwendig
In der Umsetzung verschiedener Naturschutzprojekte lag im Jahr 2010 wieder der Schwerpunkt der Arbeit des NABU Mecklenburg-Vorpommern. So wurde für das Schreiadlergebiet Griever Holz ein Entwicklungskonzept erarbeitet, welches nun mit aufwendigen Wiedervernässungsmaßnahmen in die Tat umgesetzt wird. In einem Gemeinschaftsprojekt wurden ehrenamtliche Betreuer für NABU-eigene Schutzgebiete gewonnen und qualifiziert. Die NABU-Naturschule hat Themen wie der Wolf, die Jahreszeiten in der Natur oder das Leben im Wald in die Kitas und Grundschulen getragen. Darüber hinaus wurde die Sympathiekampagne Artenschutz fortgeführt. Und weitere Kirchgemeinden, die ihre Kirchtürme für Schleiereulen, Turmfalken oder Fledermäuse öffnen, wurden mit der Plakette „Lebensraum Kirchturm“ ausgezeichnet.Aber auch naturschutzpolitische Themen standen auf der Tagesordnung beim NABU Mecklenburg-Vorpommern. Stefan Schwill, Vorsitzender des Naturschutzverbandes erinnert sich: „Wir sind mit gespannter Freude in das Jahr 2010 gestartet. Grund war die Kür des Kormorans zum Vogel des Jahres. Auch in Mecklenburg-Vorpommern bedeutete das eine intensive Auseinandersetzung mit denjenigen, die diesen faszinierenden Vogel als Sündenbock für verschiedene, zum größten Teil menschengemachte Probleme machen wollen.“ Darum hat sich der NABU MV im Jahr 2010 energisch dafür eingesetzt, dass endlich objektive Bewertungsmethoden zur Wirkung unserer Kormoranbestände auf Fischpopulationen und Fischereierträge herangezogen werden.
Darüber hinaus war die Umsetzung der Nationalen Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Mecklenburg-Vorpommern ein Themenschwerpunkt. „Unsere Aktivitäten auf dem Gebiet haben in eine sehr erfolgreiche Vortragstagung, die wir über zwei Tage in Güstrow durchführten, gemündet“, so Stefan Schwill weiter. Der Tagungsband soll in einigen Wochen veröffentlicht werden.
Das Jahr 2010 war aber auch von Ereignissen geprägt, die die Arbeit des NABU MV in Zukunft erheblich erschweren werden. „So ist durch die Neuordnung der Naturschutzverwaltung mit noch größeren Vollzugsdefiziten des amtlichen Naturschutzes zu rechnen“, sagt Schwill besorgt. „Dies bedeutet für den NABU: Zum einen sollten wir die Finger noch konsequenter in die Wunden legen und eine stringentere Umsetzung des Naturschutzrechts durch den Staat fordern. Zum anderen steigt unsere eigene Verantwortung, im Rahmen unserer Arbeit wenigstens Teile des Naturerbes in Mecklenburg-Vorpommern dauerhaft zu sichern.“
Der NABU Mecklenburg-Vorpommern dankt allen Unterstützern!
Den kompletten Jahresbericht finden Sie zum Download unter www.nabu-mv.de/wirueberuns/14309.html