Neue Sonderausstellung in Herrenwyk: Erich Gindler
Um Schiffsbau, Werften und das Hochofenwerk in Herrenwyk geht es in einer Ausstellung, die am Sonntag, 30. Oktober im Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk eröffnet wird. Die Schau beschäftigt sich mit der Lübecker Industrie im Werk des Malers Erich Gindler. Die Ausstellung wurde am heutigen Nachmittag im Rahmen einer Pressevorbesichtigung der Öffentlichkeit präsentiert.„Die Gemälde und Zeichnungen Gindlers sind anschauliche Zeugnisse einer Periode, in der die Lübecker Industrie, vor allem der Schiffbau, noch florierte“, sagte Museumsleiter Dr. Wolfgang Muth. „Damit sind sie eine gute Ergänzung unserer Dauerausstellungen zur Geschichte des Hochofenwerkes und der Flender Werft.“
Erich Gindler (geb. am 02.03.1903 in Königsberg, gest. am 14.09.1995 in Lübeck) besuchte von 1918 bis 1920 die Staatliche Kunst- und Gewerkschule in Königsberg, anschließend die dortige Kunstakademie, wo er 1923/24 Meisterschüler Arthur Degners war. Ab 1925 war er als freischaffender Künstler in seiner Heimatstadt tätig. Als Hauptarbeitsgebiet gab er Figurenmalerei und Portrait sowie Landschaftsmalerei und Stillleben an. Von 1928 bis 1939 war er an verschiedenen Stationen in seiner Heimat Ostpreußen und in Kassel tätig. Von 1939 bis 1945 war er Soldat. Sein Atelier und damit ein Großteil seines bisherigen Werkes
wurden im Sommer 1944 bei einem Luftangriff zerstört. Er selbst geriet im April 1945 schwer verwundet in Kriegsgefangenschaft, aus der er 1946 nach Murnau in Oberbayern entlassen wurde. Dort wurde er ansässig und war unter anderem als Volkshochschuldozent tätig. 1963 erhielt er einen großen Auftrag der Firma Orenstein & Koppel in Lübeck und wurde hier ansässig. Sein künstlerischer Nachlass wird heute im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg verwahrt, das die hier gezeigten Werke leihweise zur Verfügung stellte.
Die in der Ausstellung gezeigten Bilder Gindlers zeigen hauptsächlich den Schiffbaubetrieb der Firma Orenstein & Koppel, aber auch die Flender Werft und das Hochofenwerk. Einige Bilder der Passat in Travemünde sind ebenfalls zu sehen.
Ausstellungseröffnung
Die Ausstellung Die Lübecker Industrie im Werk Erich Gindlers (1903-1995) wird am Sonntag, 30. Oktober um 11.30 Uhr in den Räumen der Geschichtswerkstatt eröffnet. Es sprechen Dr. Wolfgang Muth, Leiter des Industriemuseums, und Dr. Jörn Barfod vom Ostpreußischen Landesmuseum Lüneburg. Der Eintritt kostet 2,50 Euro/1 Euro. Die Eintrittskarte berechtigt zu einem weiteren Besuch der Ausstellung.
Führungen
An vier Sonntagen führt Museumsleiter Dr. Wolfgang Muth persönlich durch die Ausstellung.
Die Termine sind:
Sonntag, 13. November, 11.30 Uhr
Sonntag, 22. Januar 2012, 11.30 Uhr
Sonntag, 26. Februar 2012, 11.30 Uhr
Sonntag, 25. März, 11.30 Uhr
Eintritt:
Der Eintrittspreis beträgt 2,50 Euro, ermäßigt 1 Euro.
Öffnungszeiten:
Freitag, 14 bis 17 Uhr Samstag/Sonntag, 10 bis 17 Uhr
Anschrift: