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Neue Vernetzung im Kulturtourismus: Fachtagung unter ressortübergreifender Schirmherrschaft…

Foto: TASH/Jens Koenig

Vernetzung von Kultureinrichtungen und Tourismuswirtschaft – das ist das Ziel des Fachforums Kulturtourismus in Schleswig-Holstein, zu dem heute zahlreiche Experten auf Einladung der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TASH) ins Atlantic Hotel in Kiel gekommen sind. Die Veranstaltung findet erstmalig ressortübergreifend unter der Schirmherrschaft der Minister für Bildung und Kultur sowie für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr statt. Mit der Anregung von Netzwerken und Best-Practice-Beispielen soll die Fachtagung den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Tourismuswirtschaft und Kultureinrichtungen fördern.

Kulturtourismus verbindet die Interessen beider Branchen: Kulturtouristen sind eine einkommensstarke Zielgruppe, die Reisen erfolgen vielfach in der Nebensaison. Zudem kann der Kulturtourismus zum positiven Image einer Region und der Diversifizierung des touristischen Angebots beitragen. Für Kultureinrichtungen bietet sich zudem die Möglichkeit, durch die Eintrittsgelder der Touristen ihre knapper werdenden Budgets zu erhöhen.

„Tourismus braucht Kultur, und Kultur braucht Tourismus“, sagte Kulturminister Dr. Ekkehard Klug. Kultur gebe dem Land ein unverwechselbares Gesicht und mache es einladend. Der Minister appellierte an die jeweiligen örtlichen Kultur- und Tourismusexperten, originelle Ideen zu entwickeln und sich so zu vernetzen, dass sie dann dank ihrer Kontakte sehr schnell diese Ideen auch umsetzen können. „Diese Tagung ist ein willkommener und entscheidender Anstoß, mit gemeinsamen Vorhaben zu beginnen“, sagte der Minister. Er betonte, der Kulturtourismus sei eine große Chance für Schleswig-Holstein, das in dieser Hinsicht einiges zu bieten habe. So trage das kulturelle Angebot mit dem Theatern, Museen und zahlreichen kulturellen Veranstaltungen auch erheblich zur Saisonverlängerung bei. „Wir haben in unserem Land tolle Angebote für alle Zielgruppen und alle Wetterlagen“, betonte Klug.

„Die Investitionen in Kultureinrichtungen tragen Früchte“, sagte Wirtschafts-Staatssekretärin Dr. Tamara Zieschang. In den vergangenen sechs Jahren habe das Wirtschaftsministerium mit über 15 Millionen Euro Fördermittel in kulturellen Einrichtungen Investitionen in Höhe von gut 22 Millionen Euro ausgelöst. „So entstanden erlebnisorientierte Kultureinrichtungen wie der „Blanke Hans“ in Büsum, das Erlebniszentrum Naturgewalten in List auf Sylt oder auch die Erweiterung des Schifffahrtsmuseums in Flensburg“, so Zieschang. Zusätzlich stünden Investitionen über 25 Millionen Euro für das Schifffahrtsmuseum Kiel und das Europäische Hansemuseum Lübeck kurz vor der Realisierung. Allein das Europäische Hansemuseum Lübeck werde mit Fördermittel in Höhe von rund zehn Millionen durch das Wirtschaftsministerium unterstützt. „Diese Investitionen wirken sich insbesondere auch positiv auf den Städtetourismus aus. Die Zahl der kulturinteressierten Städtetouristen ist überproportional zur Entwicklung der sonstigen Gästezahlen gestiegen. Dabei sind die Zuwächse der Übernachtungen in den kreisfreien Städten 2011 mit rund zehn Prozent besonders hoch“, so die Staatssekretärin.

Auch für Christian Schmidt, Geschäftsführer der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein, ist die ressortübergreifende Zusammenarbeit auf politischer und praktischer Ebene von entscheidender Bedeutung: „Wir sehen die Rolle der TASH im Wesentlichen bei der Unterstützung des Vertriebs. So konnten wir zum Beispiel eine erfolgreiche Kooperation mit dem Reiseveranstalter Ameropa zur Sonderausstellung von Anders Zorn in Lübeck initiieren. Und ganz aktuell ist eine Kooperation mit der Confisserie arko, die für bundesweiten Vertrieb unserer neuen meer.kultur.zeit*-Broschüre sorgt.“

Kulturtourismus gilt als Megatrend und Wachstumsmarkt. So zählen laut der Reiseanalyse 2011 über ein Drittel der an Schleswig-Holstein interessierten Touristen den Besuch von kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten und Museen zu ihren Urlaubsaktivitäten. Und auch die Gästebefragung bei den Schleswig-Holstein-Urlaubern (GBSH) im vergangenen Jahr zeigte, dass 22 Prozent der Gäste während ihres Aufenthalts im nördlichsten Bundesland Museen, Ausstellungen und Kirchen besuchten.

Voraussetzung für die Produktentwicklung aus touristischen und kulturellen Leistungen ist eine stärkere Vernetzung von Kultureinrichtungen und Tourismuswirtschaft. Aus diesem Grund haben Ministerium und TASH die Projektstelle Kultur geschaffen. Die landesweite Schnittstelle zwischen Kultur und Tourismus bündelt kulturtouristische Aktivitäten, berät Kultureinrichtungen und veranstaltet einmal jährlich Netzwerktreffen mit den Kulturinstitutionen in Schleswig-Holstein.

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