Politik & Wirtschaft

Neues Hilfsmittel für Wirtschaft, Politik und Verwaltung

IHKS-H
Norddeutsche IHKs starten Geoinformationssystem IHK-MUSISWo soll ich meinen Betrieb ansiedeln? Wo befinden sich meine potenziellen Kunden? Wo sitzen meine Konkurrenten, wo wichtige Lieferanten? Um solche strategisch wichtigen Fragen zu beantworten, mussten Unternehmer früher mühsam statistische Informationen auf Land- oder Stadtkarten übertragen. Heute erleichtern computergestützte Geoinformationssysteme (GIS) diese Arbeit und eröffnen völlig neue Auswertungsmöglichkeiten. Auch wirtschaftspolitische Entscheidungen, etwa über die Ansiedlung neuer Gewerbegebiete, werden zunehmend mit Hilfe von GIS getroffen.
Für das vollkommen neu entwickelte System hat ab sofort die Testphase begonnen. Eine Auswahl von Standortbildern steht jedoch bereits unter www.ihk-musis.de zur Verfügung. Ab Anfang 2007 können IHK-Mitgliedsunternehmen auch individuell erstellte Standortbilder abrufen. Die beteiligten IHKs wollen MUSIS auch für die Beratung von Politik und Verwaltung nutzen, die zu ihren wichtigsten gesetzlichen Aufgaben gehört.
GIS erreicht eine bisher nicht gekannte Detailtiefe mit der die Wirtschaftsstrukturen im norddeutschen Raum abgebildet werden können. Das System „IHK-MUSIS“ wurde von acht norddeutschen Industrie- und Handelskammern entwickelt. Es beruht auf Firmendatenbanken der IHKs, in denen die Daten von rund 460.000 Mitgliedsunternehmen erfasst sind. Diese Daten werden mit den digitalen Landkarten der Vermessungsämter verknüpft. So lassen sich Standortbilder in beliebigem Maßstab erzeugen, die zum Beispiel für eine Straße, ein Stadtviertel oder eine ganze Region zeigen, wie Unternehmen verschiedener Branchen oder Größenklassen verteilt sind.
„Das System ist ein Beispiel für die gelebte gute Zusammenarbeit der IHKs im Norden. Gemeinsam geben wir den Unternehmen ein Werkzeug, das zum Beispiel bei der Suche nach Betriebsstandorten, bei der Kundenakquisition oder der Vermarktung von Immobilien äußerst nützlich ist“, erklärte Dr. Jörn Biel, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein, die das Projekt gemeinsam mit der Handelskammer Hamburg und den IHKs Lüneburg-Wolfsburg, Oldenburg, Schwerin und Stade durchführt.