Politik & Wirtschaft

Niederegger-Marzipan trifft auf Fabergé

Vereinzelte Weidenkätzchen recken ihre flauschigen Köpfchen zögerlich den ersten wärmenden Sonnenstrahlen entgegen. Schneeglöckchen zieren schon zuhauf das Landschaftsbild und goldgelbe Narzissen werden auch nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Bald ist Ostern und Niederegger präsentiert eine österliche Sensation: vier, in liebevoller Handarbeit gestaltete, Konditorenkunstwerke nach dem Vorbild der legendären Fabergé Eier zieren seit kurzem den Marzipansalon im zweiten Obergeschoss des Cafés in der Breiten Straße.In schillernden Farben und mit filigranen Verzierungen begeistern die detailgetreuen Marzipankunstwerke in Anlehnung an die Originale ihre Besucher. Zwei Konditorinnen widmeten jedem der exquisiten Schaustücke etwa 30 Stunden. Glänzende Zuckerperlen, kleine Marzipan-Rosenknospen und Krönchen symbolisieren Brillianten, Reichtum und luxuriöse Traditionen und stehen zugleich für die hohe Kunst der Pâtisserie.

Den Impuls für dieses neue Projekt gab eine Reise nach St. Petersburg. Die russische Großstadt beherbergt eine Sammlung der weltberühmten Fabergé Eier. Niederegger kreiert bereits seit Jahren kunstvoll verzierte Weidenkätzchen-Eier zu Ostern. Zur Herstellung exquisiter Marzipaneier nach russischem Vorbild war also nur noch ein kleiner Schritt. Frau Strait-Binder, geschäftsführende Gesellschafterin der Firma Niederegger, hat sich persönlich die meisterhaften Kostbarkeiten in St. Petersburg angeschaut. Die bunte, zarte Schönheit der Eier habe sie sofort an die heimische Konditorenkunst erinnert und die Idee war geboren.

Angefangen hat die Geschichte der teuersten Eier der Welt 1885 in Russland. Schon immer gab es die Tradition, sich zum wichtigsten Fest des Jahres – Ostern – geschmückte Eier zu schenken.

Eine neue Dimension bekam dieser Brauch dann im 19. Jahrhundert, als der russische Zar Alexander III dem Goldschmied Carl Fabergé den Auftrag erteilte, ein besonderes Ei für seine Gattin zu entwerfen. Das Ergebnis war eine erlesene Kostbarkeit größter Handwerkskunst: unter weiß emaillierter Schale verbarg sich ein Dotter aus purem Gold. Dieser ließ sich ebenfalls öffnen und gab eine Henne aus Vierfarbgold mit Rubinaugen frei. In dieser Henne verbarg sich eine kleine Zarenkrone, an der wiederum zwei Rubin-Eier hingen. Die Begeisterung muss allseits groß gewesen sein, denn Fabergé wurde zum Hofgoldschmied und persönlichen Juwelier des Zaren ernannt und schuf jedes Jahr zu Ostern eine neue Steigerung des Luxus.

Nicht der Verbleib aller Prunkeier ist heute bekannt. Ein Großteil befindet sich in den verschiedensten Museen und Sammlungen der ganzen Welt und einige gehören anonymen Privatsammlern.

Niederegger, als Garant für exquisite Waren und höchste Handwerkskunst, hat nun acht Kilogramm schwere Schaustücke aus feinstem Marzipan kreiert, die den Fabergé Eiern in Einzigartigkeit und Schönheit nicht nachstehen. Vier Eier der Zarensammlung wurden ausgewählt: das Fabergé Tannenzapfen-Ei, das Rosenknospen-Ei, das Krönungs-Ei und das Maiglöckchen-Ei.

Welches Symbol könnte besser für den einzigartigen Qualitätsanspruch des Hauses Niederegger stehen, als diese Schmuckstücke in Form von Ostereiern, die Inbegriff höchster Goldschmiedekunst sind, zu den größten Kostbarkeiten der Welt zählen und Sammler- wie Betrachterherzen höher schlagen lassen?

Die Erfolgsgeschichte der Marke Niederegger begann vor nunmehr über 200 Jahren. Der Konditor Johann Georg Niederegger machte sich 1806 mit einer Konditorei in Lübeck selbstständig, verlieh ihr seinen Namen und kreierte die Rezeptur des bis heute beliebten Niederegger-Marzipans.

Noch unter der Führung des Gründers wurde bereits der russische Zarenhof mit Niederegger-Köstlichkeiten beliefert. Auf der Wiener Weltausstellung (1873) wurde Niederegger Marzipan mit der Goldmedaille prämiert, eine von mittlerweile unzähligen Auszeichnungen. Im Jahre 1908 etabliert sich der Marzipan-Spezialist als Hoflieferant des deut­schen Kaisers. Bereits 1921 gestaltete Prof. Alfred Mahlau das bis heute gültige Corporate Design – Markenzeichen und Lübeck-Symbol in Weiß, Rot und Gold mit den Initialen des Firmengründers (J.G.N.). Heute wird die über 200-jährige Erfolgsgeschichte des Hauses Niederegger bereits in siebter Generation erfolgreich fortgeführt.