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Politik & Wirtschaft

Noch mehr Highspeed-Anschlüsse in ländlichen Regionen: BREKO begrüßt neue Bestrebungen der EU-Kommission

Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) begrüßt die aktuellen Bestrebungen der EU-Kommission, die Vergabe von Fördergeldern auch beim Einsatz von VDSL2 Vectoring im Rahmen geförderter Breitbandausbau-Projekte zu ermöglichen. Auf diesem Wege können Netzbetreiber ihren Kunden auch in – den meist ländlichen – Fördergebieten deutlich schnellere Internet-Anschlüsse anbieten. Bislang erhielten Carrier im Rahmen öffentlich geförderter Ausbauprojekte keine Fördermittel, wenn sie VDSL2-Vectoring-Anschlüsse realisierten. Damit  waren die von Städten und Gemeinden im Rahmen von Ausschreibungen geforderten Mindestbandbreiten von bis zu 50 MBit/s häufig nicht realisierbar.

Nun will die Generaldirektion Wettbewerb der EU-Kommission auch die VDSL2-Vectoring-Technik als förderfähig anerkennen. Das deutsche Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hatte sich hierfür in Brüssel eingesetzt. Für die Umsetzung sollen die EU-Beihilfeleitlinien entsprechend angepasst werden. Die Übernahme der neuen Regelungen in nationales Recht könnte mit Inkrafttreten der vom BMVI entworfenen NGA-Rahmenregelung geschehen.

Bei VDSL2 Vectoring wird die schnelle Glasfaser bis zum sogenannten Kabelverzweiger – dem grauen Kasten an der Straße – verlegt (FTTC). Von dort aus wird für die verbleibende Strecke bis zum Kunden („letzte Meile“) die vorhandene Kupferleitung genutzt. Auf diesem Wege können von dem mit der ultraschnellen Glasfaser angebundenen Kabelverzweiger eine Vielzahl von Haushalten mit Bandbreiten von aktuell bis zu 100 MBit/s beim Einsatz von VDSL2 Vectoring versorgt werden.

Mit der geplanten Erweiterung der Förderfähigkeit um VDSL2 Vectoring wird es allerdings umso wichtiger, dass alle Marktteilnehmer gleichermaßen an entsprechenden Ausschreibungen teilnehmen und Fördermittel für den Breitbandausbau in Anspruch nehmen können. Die Rahmenbedingungen für solche Förderprogramme müssen demzufolge entsprechend diskriminierungsfrei ausgestaltet werden.

Als führender deutscher Breitband-Verband setzt der BREKO darauf, dass die EU-Kommission die Förderfähigkeit von VDSL2 Vectoring nun rasch ermöglicht. „Mit dem Einsatz von VDSL2 Vectoring können die Netzbetreiber des BREKO insbesondere Haushalten in ländlichen Regionen genauso schnelles Internet wie in Städten oder Ballungsräumen zur Verfügung stellen und damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Breitbandziele der Bundesregierung leisten“, sagt BREKO-Präsident Norbert Westfal. „Mit VDSL2 Vectoring bringen wir die Glasfaser im Rahmen unserer Multi-Access-Strategie bis zum Kabelverzweiger – und schaffen damit die wichtige Grundlage für den darauf aufbauenden Glasfaserausbau bis ins Gebäude oder direkt bis in die Wohnung.“

Der BREKO setzt für einen flächendeckenden Breitband-Ausbau auf eine Multi-Access-Strategie: Dabei wird die schnelle Glasfaser entweder in Zwischenschritten zunächst per FTTC bis zum Kabelverzweiger (KVz – der „graue Kasten“ an der Straße) oder Schaltverteiler (SVt) – oder aber gleich bis zum Grundstück, ins Haus oder die Wohnung (FTTB / FTTH) gelegt. So werden die Glasfasernetze schrittweise mit immer höheren Bandbreiten und auf Basis wirtschaftlich tragfähiger Geschäftsmodelle immer näher zum Kunden gebaut.