Nordelbische Kirche hat vorgesorgt

Kiel/Hamburg (nr). Der wirtschaftliche Abschwung in Deutschland und die steuerlichen Entlastungen bei der Lohn- und Einkommenssteuer lassen auch die Einnahmen der Nordelbischen Evangelisch- Lutherischen Kirche (NEK) im laufenden Jahr um etwa 50 Millionen Euro sinken. Für das laufende Kalenderjahr rechnet Nordelbien nur noch mit 330 Millionen Euro an Kirchesteuern. Nach Prognosen der NEK für die Jahre 2010 bis 2012 werden sich die Einnahmen dann knapp unter 300 Millionen Euro pro Jahr einpendeln. Der Finanzdezernent im Nordelbischen Kirchenamt, Oberkirchenrat Wichard von Heyden, sieht in dem Rückgang der Einnahmen eine große Herausforderung, die weiterhin zu sparsamster Haushaltsführung auffordere. Die neuesten Zahlen kämen aber nicht unerwartet. Man sei darauf vorbereitet. „Unsere Finanzpolitik der vergangenen Jahre zeigt Wirkung, denn jetzt zahlen sich die Reformen aus“, sagte von Heyden und verwies dabei unter anderem auf die verminderte Zahl von Kirchenkreisen und die neu eingeführten Hauptbereiche, die dezentral eigenverantwortlich Budgetverantwortung tragen. Durch Straffung der Strukturen, der Schaffung von zeitlich limitierten und laufend zu evaluierenden Projekten und der Einführung von Budgets, seien gute Voraussetzungen geschaffen worden, um noch sparsamer und effizienter mit den Kirchensteuern umgehen zu können.
„Anders als im staatlichen Bereich haben wir auf nordelbischer Ebene auch keine Schulden. Die von uns in den guten Jahren gebildeten Rücklagen werden uns helfen, das für uns sicherlich sehr schwere Jahr 2010 über die Runden zu bringen“, so der Finanzdezernent weiter.
Wichard von Heyden zeigte sich – angelehnt an die Prognosen aus der Wirtschaft – hoffnungsvoll, dass sich die konjunkturelle Lage am Ende des kommenden Jahres verbessert haben wird.
Der Vorsitzende des Hauptausschusses, der frühere schleswig- holsteinische Finanzminister Claus Möller, bezeichnete die in den Vorjahren getroffenen strukturellen Entscheidungen der NEK als richtig, mit den vorübergehenden Kirchensteuermehreinnahmen Schulden abzubauen. Nach der weltweiten Krise werde es aber auch bei den Kirchensteuern kaum ein zurück zum „status quo ante“ geben. „Weder für die NEK noch für die Nordkirche sehe ich für die nächsten Jahre große Spielräume für zusätzliche Ausgaben. Vielleicht hilft es uns aber, mit der jetzt angestrebten Zielplanung Prioritäten unserer Aufgaben noch besser zu definieren“, sagte Claus Möller.









