Öffentliche Fraktionssitzung der GRÜNEN zum Thema „Theater Lübeck“
Durch Tarifsteigerungen werden dem Lübecker Theater in diesem Jahr rd. 400.000 Euro und in 2015 sogar 600.000 Euro fehlen. Wie dieser Betrag aufgefangen werden kann, darüber diskutierten GRÜNE und interessierte BürgerInnen in einer öffentlichen Fraktionssitzung im Krähenteichbad mit dem kaufmännischen Theaterdirektor Christian Schwandt und der GRÜNEN Landtagsabgeordneten Marlies Fritzen. Warum der Zuschuss des Kieler Stadttheaters so viel höher ist als der des Lübeckers, war eine Kernfrage. Die Kieler bekommen jährlich 13,65 Millionen, Lübeck 9,7 Millionen aus dem kommunalen Finanzausgleich (FAG). Dies sei historisch begründet und hinge damit zusammen, dass die städtischen Zuschüsse in Kiel höher seien und der Landeszuschuss sich an dem städtischen misst.
„Bis 2018 kommen wir aus dieser Systematik nicht heraus“, so Marlies Fritzen und erinnerte daran, dass die städtischen Theater in Kiel und Lübeck und das Landestheater sehr viel Geld aus dem Landeshaushalt bekämen, so dass verhältnismäßig wenig für die freien Theater bliebe.
Sie rät der Stadt Lübeck, ihr Theater entsprechend mehr zu fördern und zu stärken.
Auch wenn eine Diskussion über Qualitätsmerkmale nicht einfach ist, fanden die großartigen Leistungen des Lübecker Stadttheaters allseits Anerkennung: Das Theater Lübeck erreicht die höchste Eigendeckung (20% im Vergleich mit Kiel 11%), hat die höchste Anzahl jugendlicher BesucherInnen sowie die höchste Zuschauerzahl insgesamt. Und es erhält die meisten Auszeichnungen – sogar bundesweit verliehene Preise sind dabei. Kooperationsmöglichkeiten werden ausgeschöpft, um Kosten zu sparen. Pro Jahr werden mehrere Stücke in Kooperation aufgeführt, in der vorletzten und nächsten Spielzeit auch jeweils eine Ballettaufführung aus der Kieler Produktion, die sowohl Kiel wie Lübeck rund 200.000 Euro einbringt.
Der Ausstieg aus dem Tarifverbund wird kurz angerissen, wird jedoch als schwierig identifiziert. Die Gewerkschaften weigern sich und die GRÜNEN haben sich in ihrer Kooperation festgelegt, keinen Haustarif einzuführen. Erfreulich sind die großzügigen Spenden, auf die das Theater jährlich zählen kann. Es sind rund 100 Personen, die das Theater finanziell unterstützen, mit zum Teil erheblichen Summen. Um die Einnahmen zu erhöhen wurde kürzlich eine fünfprozentige Erhöhung der Eintrittsgelder beschlossen. „Doch an die Preise für Jugendliche gehen wir nicht ran, die bleiben niedrig“, verspricht der Theaterchef mit Blick auf Kinder und Jugendliche aus ärmeren Familienverhältnissen.