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Öffentlicher Possehl-Wettbewerb OPEN SPACE zeigt aktuelle musikalische Aufführungskonzepte

Foto: MHL · Zum vierten Mal lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) am 9. und 10. Januar zum OPEN SPACE, dem Possehlpreis für aktuelle musikalische Aufführungskonzepte.

Der Wettbewerb wird öffentlich ausgetragen: Im Großen Saal wetteifern Studierende der MHL mit zeitgenössischen Kompositionen und Performances vor Jury und Publikum um den mit insgesamt 7.000 Euro dotierten Preis.

Welche Konzepte die Studierenden zur neuen Aufführungspraxis entwickelt haben, wird am Donnerstag, 9. Januar und Freitag, 10. Januar ab jeweils 11.30 Uhr in rund 30-minütigen Projektpräsentationen im Großen Saal der MHL zu erleben sein. Vor Publikum und der achtköpfigen Jury unter Vorsitz von MHL-Präsident Prof. Bernd Redmann präsentieren sich MHL-Studierende in fünf verschiedenen Beiträgen mit neuen Darbietungsformen und multimedialen Performances.

Fünf Performances zeigen aktuelle Aufführungskonzepte

OPEN SPACE startet am Donnerstag, 9. Januar um 11.30 Uhr mit der Soloperformance „An der Grenze stehen“ der jungen Komponistin Goeun Kim, die mithilfe von Live-Elektronik das Konzept der inneren Grenzen erforscht – inspiriert von den Theorien Martin Heideggers und Carl Gustav Jungs. Um 14 Uhr zeigt das Ensemble „The Vacuumcleaners“, bestehend aus Bàrbara Cotrim (Violine), Pedro Mileu (Elektronik), Emir Garcia (Tanz) und Jonathan Hartwig (Schlagzeug) die interdisziplinäre Performance „Room 0901“, in der die Ensemblemitglieder ein Spannungsfeld zwischen Bewegung, Klang und Licht entwickeln. Um 16.30 Uhr startet als letzter Beitrag am Donnerstag die Performance „Zirkus Bottesini“ mit dem Duo „Kollektieph“, bestehend aus Clara Wigger (Klarinette) und Lynn Hartfil (Kontrabass). Klassische Zirkusdisziplinen wie Jonglage und Seiltanz verschmelzen die beiden Künstlerinnen mit den Ausdrucksmitteln der Neuen Musik zu einem neuen Gesamtkunstwerk, das den Leistungsdruck unserer Zeit reflektiert.

Am Freitag, 10. Januar startet der OPEN SPACE um 11.30 Uhr mit dem Beitrag „external operator“ des Komponisten, elektronischen Musikers und Blockflötisten Ilia Viazov, der Schlagzeugerin Paulina Andrzejak und des Komponisten und elektronischen Musikers Diego Alejandro Morales Castillo. Die experimentelle und multidisziplinäre Performance thematisiert mithilfe selbst entworfener Musikinstrumente, eines interaktiven Musiksystems und Licht das Verhältnis zwischen Subjekt und Muttersprache. „Bellies are hungry, the mouths don’t feed“ heißt der letzte Beitrag des OPEN SPACE am Freitag, 10. Januar um 14 Uhr. Die audiovisuelle Performance der Komponistin Parnaz Soltani und der drei Saxophonisten Paul Steinert, Guzmán Alfonso Sánchez und Daniel Calvo Valcárcel setzt sich unter anderem mithilfe akustischer Saxophone und verstärkter Körpergeräusche von Magen und Kehle mit den Themen Krieg und Hunger auseinander.

Im OPEN SPACE werden MHL-Studierende zeigen, wie sich mit Kreativität, inspirierenden Ideen und dem Einsatz neuer Medien die klassischen Konzertformate aufbrechen und erweitern lassen. Die rund 30-minütigen Präsentationen finden am Donnerstag, 9. Januar um 11.30 Uhr, 14 Uhr, und 16.30 Uhr sowie am Freitag, 10. Januar um 11.30 Uhr und 14 Uhr statt. Der Gewinnerbeitrag wird im Possehl-Musikpreis-Konzert am Samstag, 11. Januar um 18 Uhr zusammen mit den Preisträgerinnen des 61. Possehl-Musikwettbewerbs vorgestellt. Der Eintritt zum Wettbewerb ist frei, der Eintritt zum Preiskonzert kostet 6 Euro (keine Ermäßigung). Weitere Infos und Kartenbuchung unter www.mh-luebeck.de/termine. 

Weitere Informationen zu den Wettbewerbsbeiträgen

Do, 9.1.25, 11.30 Uhr „An der Grenze stehen“
Die Komponistin und Solo-Performerin Goeun Kim erforscht mit ihrem Beitrag „An der Grenze stehen“ mithilfe von Live-Elektronik das Konzept der inneren Grenzen. Inspiriert von Martin Heideggers und Carl Gustav Jungs Theorien untersucht sie, wie innere Grenzen sowohl Schutz als auch Entfaltung bieten können. Durch den Einsatz von akustischen und elektronischen Klängen, Licht, Live-Video, Tüll-Leinwand, Musical Agent System und vibrierenden Lautsprechern erschafft Kim eine immersive Erfahrung und lädt das Publikum zur Reflexion über innere Grenzen ein.

Do, 9.1.25, 14 Uhr „Room 0901“
Das Ensemble „The Vacuumcleaners“, bestehend aus Bàrbara Cotrim (Violine), Pedro Mileu (Elektronik), Emir Garcia (Tanz) und Jonathan Hartwig (Schlagzeug) hat sich eigens zur Teilnahme am OPEN SPACE gegründet. Mit der interdisziplinären Performance „Room 0901“ entwickeln die Ensemblemitglieder ein Spannungsfeld zwischen Bewegung, Klang und Licht. Eine Tänzerin nimmt das Publikum dabei mit auf eine Entdeckungsreise außerhalb der Grenzen ihres organischen Käfigs. Es warten neue Eindrücke, Überforderungen und Fragen auf sie, am Ende aber steht eine Entscheidung.

Do, 9.1.25, 16.30 Uhr „Zirkus Bottesini“
Das Duo „Kollektieph“, bestehend aus Clara Wigger (Klarinette) und Lynn Hartfil (Kontrabass), bewegt sich mit seinem Stück „Zirkus Bottesini“ zwischen Performance, Improvisation, Komposition, Konzeptkunst und Zirkus. Klassische Zirkusdisziplinen wie Jonglage und Seiltanz verschmelzen die beiden Künstlerinnen mit den Ausdrucksmitteln der Neuen Musik zu einem Gesamtkunstwerk. Mit Klarinette, Duduk, Kontrabass, getrackten Jonglierbällen und Videoaufnahmen thematisiert Kollektieph den Leistungsdruck unserer Zeit.

Fr, 10.1.25, 11.30 Uhr „external operator“
Der Komponist, elektronische Musiker und Blockflötist Ilia Viazov, die Schlagzeugerin Paulina Andrzejak sowie der Komponist und elektronische Musiker Diego Alejandro Morales Castillo stellen sich mit einer experimentellen, multidisziplinären und kollaborativen Performance unter dem Titel „external operator“ vor. Mit selbst entworfenen und gebauten Musikinstrumenten, einem eigens programmierten interaktiven Musiksystem und Licht thematisieren sie das Verhältnis zwischen Subjekt und Muttersprache.

Fr, 10.1.25, 14 Uhr „Bellies are hungry, the mouths don’t feed“
Mit ihrer audiovisuellen Performance erforscht die Komponistin Parnaz Soltani gemeinsam mit den Saxophonisten Paul Steinert, Guzmán Alfonso Sánchez und Daniel Calvo Valcárcel den Klang als Ausdrucksmittel. Dafür setzen die Ensemblemitglieder unter anderem akustische Saxophone sowie technisch verstärkte Körpergeräusche wie das Knurren leerer Mägen und leise Bewegungen der Kehle ein.