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Open DoorsIndien: Angriffe auf Christen nehmen zu

Open Doors
Andra Pradesh wird Brutstätte christenfeindlicher Gewalt(Open Doors) – Im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh hat die Zahl der Angriffe auf Christen dramatisch zugenommen. Das versetzt Gemeindeleiter in Sorge. Kürzlich erst wurde ein Pastor ermordet, andere geistliche Leiter wurden angegriffen und verletzt. Etliche Kirchen wurden verwüstet und zum Teil zerstört. 72 Fälle christenfeindlicher Gewalt sind allein für 2013 dokumentiert, beinahe doppelt so viele wie 2012, als 39 Übergriffe bekannt wurden. Damit steht Andhra Pradesh an der Spitze aller indischen Bundesstaaten, was Christenfeindlichkeit betrifft.Ursache Wahlkampf„Die Gründe für diese drastische Zunahme sind in den Bemühungen der rechts gerichteten Partei um Wählerstimmen zu suchen. Sie hoffen, sich durch das Vorgehen gegen die christliche Minderheit die Gunst der Bevölkerung bei der bevorstehenden Wahl des Jahres 2014 zu sichern“, so ein Projektkoordinator vor Ort. Die nationalistische Bharatiya-Janata-Partei (BJP) ist seit längerem bemüht, ihre politische Agenda durchzusetzen, die eine starke Betonung auf das hinduistische Erbe Indiens legt.

Christen werden eingeschüchtert

Die BJP ist Regierungspartei in drei der fünf indischen Staaten mit Gesetzen zum Verbot von Zwangsbekehrungen. Diese Gesetze dienen häufig als Vorwand, um Kirchen zu schließen oder Christen einzuschüchtern, die über ihren Glauben reden. In Madhya Pradesh, Indiens zweitgrößtem Staat, möchte die Partei die Strafen für Verstöße gegen diese Gesetze sogar ausweiten. Während die BJP von 2010 bis 2012 in Karnataka regierte, verzeichnete der Staat die höchste Zahl von Angriffen auf Christen in ganz Indien. Anfang 2013 übernahm die Kongresspartei die Regierung, und die Zahl der Angriffe fiel von 50 (2012) auf 28 (2013). Die BJP hält aktuell nur zwei der 294 Sitze des Parlaments von Andhra Pradesh, hat aber zuletzt in ganz Indien Erfolge erzielt; beispielsweise im Dezember bei Parlamentswahlen in zwei Bundesstaaten. Im Mai sollen Wahlen für das Nationalparlament stattfinden, und die BJP stellt einen Kandidaten für das Amt des Premierministers.

Aktuelle Beispiele von Angriffen auf Christen

Unterdessen setzt sich die Bedrängnis der Christen fort. In der Stadt Narketpally klopfte es am 28. Dezember 2013 spät abends an der Tür eines Baptistenpastors. Als dessen Frau die Tür öffnete, bekam sie einen Schlag mit einer Eisenstange auf den Kopf; dann wurde mit einem Messer auf sie eingestochen. Als ihr Mann, Pastor Moses, ihr zur Hilfe eilte, richteten sich die Angreifer gegen ihn. Nachbarn brachten das verletzte Ehepaar ins Kameneni-Krankenhaus, wo sie behandelt wurden. Der Anschlag soll auf das Konto der nationalistischen Jugendorganisation Hindu Vahini gehen, deren Anhänger in Andhra Pradesh mindestens sechs weitere Pastoren schwer verletzt haben. (Foto: Frau von Pastor Mose)

Am 10. Januar 2014 klopften militante Hindu-Vahini-Anhänger an Pastor O. Sanjeevis Haustür und griffen seine Frau mit einer Eisenstange an, als sie öffnete. Anschließend stachen die Täter acht Mal auf Pastor Sanjeevi ein, der drei Tage später seinen Verletzungen erlag. Sanjeevi hinterlässt außer seiner Frau vier Kinder sowie 250 trauernde Gemeindemitglieder, die sich durch den Vorfall all ihrer Sicherheit beraubt fühlen. Immer wieder werden auch Kirchen in Brand gesteckt, etwa eine Kirche in Rajamundry am 31. Dezember 2013 und das Gemeindezentrum der Bethel-Gospel-Gemeinde in Hyderabad am 2. Februar 2014.

Open Doors unterstützt Christen in Südindien mit Verfolgungsseminaren, Literatur und praktischer Hilfe. Indien belegt aktuell Platz 28 auf dem Open Doors Weltverfolgungsindex, der die 50 Länder auflistet in denen Christen am stärksten bedrängt werden.

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Über Open Doors
Open Doors ist ein überkonfessionelles christliches Hilfswerk, das seit fast 60 Jahren in mehr als 50 Ländern verfolgte Christen unterstützt mit  Hilfe zur Selbsthilfe-Projekten sowie Bibeln und christlicher Literatur. Open Doors bildet Gemeindeleiter aus, engagiert sich für Gefangene und unterstützt die Familien ermordeter Christen. Mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit („Sprachrohrdienst“) informiert das Werk in Publikationen und mit Vorträgen über Christenverfolgung und ruft zu Gebet und Hilfe für verfolgte Christen auf. Jedes Jahr veröffentlicht Open Doors den Weltverfolgungsindex, eine Rangliste der Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden.Die Arbeit von Open Doors Deutschland e.V. wird durch Spenden finanziert. Das Werk trägt das Spendenprüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz.