OSTKÜSTENLEITUNG – BEEINTRÄCHTIGUNG FÜR LÜBECK AUSGESCHLOSSEN?
OSTKÜSTENLEITUNG – BEEINTRÄCHTIGUNG FÜR LÜBECK AUSGESCHLOSSEN? – Auf der Tagesordnung des Bauausschusses am 5. Oktober 2015 stand u.a. auch ein Bericht über das „Ergebnis des Dialogverfahrens Ostküstenleitung“. In dem Bericht heißt es u.a. „Eine Beeinträchtigung der Sichtachsen auf das UNESCO-Welterbe Lübecker Altstadt kann ausgeschlossen werden“.
Die Energiepolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Kerstin Metzner erklärt hierzu: „Eine solche Formulierung kann von uns nicht akzeptiert werden. Sollten Bauverwaltung und auch einige Fraktionen annehmen, dass man 380kV-Höchstspannungsleitungen wie ein gewöhnliches Energiekabel einfach von der Rolle austauschen kann? Das Dialogverfahren zur Bürgerbeteiligung hatte hierzu ein ganz anderes Bild vermittelt!
Wohl jedem ist klar, dass die bestehenden Stromleitungen so lange in Betrieb bleiben müssen, bis die 380kV-Leitungen funktionstüchtig sind. Das bedeutet aber eben auch, dass die neuen Freileitungen mit ihren bis zu 70m hohen Masten neue Trassen benötigen. Im Ergebnis hieße das für Schleswig-Holsteins Ostseeküste: Wo keine Windkraftanlage steht, da steht ein Leitungsmast. Es ist eine Illusion zu glauben, Lübeck wäre davon nicht betroffen. Man bedenke dabei, wie weit die Lübecker
Kirchtürme sichtbar sind!
Dieses Problem hat auch das Bundeskabinett erkannt. Wie die SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm berichtete, wurde dort am Mittwoch dem 7. Oktober 2015 eine Formulierungshilfe für das Energieleitungsbaugesetz beschlossen. Darin ist die Ostküstenleitung als Pilotprojekt für die Teilerdverkabelung vorgesehen.
Wenn selbst das Bundeskabinett nun dem Teilabschnitt um Lübeck die viel teurere Erdverkabelung zugestehen will, dann sollten doch auch die Zuständigen der Hansestadt die möglichen Risiken einer 380kV-Höchststromleitung bewusster wahrnehmen! Unserer Bundestagsabgeordneten Gabriele Hiller-Ohm möchten wir für ihren bisherigen Einsatz im Interesse unserer Hansestadt danken. Noch ist das Gesetz aber im Bundestag nicht beschlossen. Bis zur endgültigen Entscheidung über die Trassen und die Art der Ausführung wird gewiss auch die Hansestadt noch in mehreren Beteiligungsverfahren eingebunden sein. Die SPD-Fraktion fordert deshalb für die nächsten Berichte der Verwaltung zur Ostküstenleitung wesentlich gründlichere Recherchen und mehr Informationen ein.“