Ostsee-Rundfahrt für Velomobile startet am Sonntag
Am kommenden Sonntag, 6. Juli 2014, startet in Lübeck die erste Ostsee-Rundtour für vollverkleidete Fahrräder, sogenannte Velomobile. An der „Great Baltic Sea Ride“ (GBSR) nehmen 19 Fahrzeuge mit Fahrerinnen und Fahrern aus fünf Nationen teil. Sie wollen in drei Wochen rund 3300 Kilometer durch acht Ostsee-Anrainerländer zurücklegen. Den Startschuss gibt Lübecks Stadtpräsidentin Gabriele Schopenhauer um 10 Uhr auf dem Markt am historischen Lübecker Rathaus.
Die Dauer der Rundfahrt und Länge der Etappen entsprechen denen des weltweit härtesten Ereignisses im Radsport, der Tour de France. Doch diese Tour ist völlig anders.
Was den meisten Freizeitradlern als Tortur erscheinen mag, schreckt die Teilnehmer dieser speziellen Rundfahrt kaum. Sie sind keine Amateurrennfahrer oder gar Profis. Das Training der 19 Männer und einer Frau im Alter zwischen 35 und 62 besteht im wesentlichen aus Alltagsfahrten.
„Die meisten von uns fahren regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit, im Sommer wie im Winter“, erklärt Organisator und Kapitän Josef Janning. Der 58-jährige pendelt selbst seit vielen Jahren mit dem Rad. „Regelmäßiges Ausdauertraining ist die beste Vorbereitung auf eine Tour wie den Great Baltic Sea Ride“, sagt er.
Die Herausforderung ist dennoch enorm. Nach zwei Tagen ist Kopenhagen erreicht, ein Tag Zeit für Begegnungen in der dänischen Hauptstadt, bevor es mit einer Nachtfahrt Richtung Schweden geht. Weitere drei Tage später erreichen die Radler Stockholm, eine Woche nach dem Start in Lübeck campen sie bereits vor den Toren Helsinkis.
Der eigentliche Grund für den Spaß, den sich die Radler von der Ostseeumrundung versprechen, liegt jedoch in der Liebe zu ihren Spezialrädern. Denn an dieser Tour nehmen nur „Velomobile“ teil, dreirädrige Liegeräder mit einer windschlüpfrigen Karosserie aus Glas- oder Kohlefaser. Sie werden ausschließlich mit Pedalkraft vorwärts getrieben.
Velomobile eignen sich nicht nur für den längeren Weg zur Arbeit bei Nässe oder Kälte, sondern auch für die große Reise. „Im Innern können wir ebenso viel Gepäck verstauen wie an ein übliches Tourenrad passt“, so Janning.
Zwischen vier und neun Stunden wollen die Velomobilisten in den Sitzschalen ihrer Velomobile verbringen, um die Tagesetappen zwischen 150 und 280 km Länge zu absolvieren. Eine ausgiebige Mittagsrast, Besichtigungstage mit geringer Kilometerleistung und die offenen Abende auf dem Campingplatz bieten reichlich Gelegenheit, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und die vielen Nachfragen und Fotowünsche zu befriedigen.
„Wir tun dies in erster Linie, weil es Spaß macht und mit einer Gruppe ein ganz besonderes Erlebnis ist“, sagt Janning, der auch schon eine Velomobilgruppe in vier Wochen quer durch die USA vom Pazifik zum Atlantik geführt hat. „Aber, wir wollen auch zeigen, welch erstaunliche Leistung normale Menschen mit der Kraft der eigenen zwei Beine und moderner Fahrradtechnik vollbringen können. Für uns ist dies zugleich ein Beispiel für einen nachhaltigen Lebensstil, für Klima- und Umweltschutz, der Spaß macht“
Weitere Informationen zur Tour, den Teilnehmern, der Reiseroute und den einzelnen Etappen finden sich online unter: http://gbsr2014.eu.
Kontakt: Josef Janning, Tour Captain, Weberstr. 11 / 53113 Bonn.
E-mail: josef.janning@me.com Tel +49 151 15772906 +++