Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Schröder: Für eine verbesserte Kommunikation rund um Risiken, Katastrophen und Krisen
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern Dr. Ole Schröder hat heute anlässlich einer Fachtagung erklärt, die Risikokommunikationsstrukturen weiter auszubauen. In seiner Eröffnungsrede auf dem gemeinsam mit dem Forschungsforum Öffentliche Sicherheit der Freien Universität veranstalteten Fachkongress „Staatliche Risikokommunikation: Erwartungen, Transparenz, Vertrauen“ sagte er: „Risikokommunikation ist ein ganz wesentlicher Bestandteil staatlichen Handelns. Gerade in der Krise erwartet der Bürger, dass der Staat ihn zuverlässig über die Lage informiert und entsprechende Maßnahmen ergreift. Die Schutzpflicht des Staates kann heute jedoch nur durch ein Zusammenspiel von Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Medien und Bevölkerung realisiert werden.“
Dr. Schröder ging insbesondere auf die Rollen der verschiedenen Akteure ein, die sich allesamt auf die neuen Herausforderungen der Risikogesellschaft des 21. Jahrhunderts einstellen müssen. Dabei wies er vor allem auf die Auswirkungen einer stark veränderten Medienlandschaft hin, in der zunehmend auch die sogenannten „Social Media“ wie Facebook oder Twitter Bedeutung erlangen: „Informationen werden in ungeheurer Geschwindigkeit weitergegeben. Der größte Segen dieser Entwicklung, nämlich die Schnelligkeit, ist zugleich auch ihr größter Fluch: Der tatsächliche Wahrheitsgehalt der übertragenden Informationen ist auf die Schnelle vor allem für den Adressat der Meldungen schwer verifizierbar.“
Fundierter Rat ist in einer durch Krisen oder Katastrophen ausgelösten Informationsflut essenziell. Dr. Schröder dazu: „In einer solchen Situation haben vor allem Wissenschaftler die verantwortungsvolle Rolle, durch exakte, umfassende und für Politiker wie Bürger verständliche nachvollziehbare Expertise ihren Beitrag für eine erfolgreiche Risikokommunikation zu leisten. Sie müssen Fachwissen „übersetzen“, damit der Bürger eine valide Basis für seine Entscheidung hat.“
Die Quintessenz des Parlamentarischen Staatssekretärs: „Eine gemeinsame, auch in manchen Punkten zwischen Staat, Wissenschaft und Medien abgestimmte Risikokommunikationslinie könnte nach meiner Einschätzung viel dazu beitragen, manche Ängste in der Bevölkerung abzubauen und Hysterie oder Ohnmachtsgefühlen im Katastrophenfall vorzubeugen.“
Rund 160 Vertreter aus Wissenschaft, Medien, Wirtschaft, Verwaltung und Politik befassen sich auf der eintägigen Fachtagung mit Grundlagen und Perspektiven u. a. aus Wissenschaft und Forschung sowie mit vielfältigen praktischen Aspekten. Sehr konkret werden dabei Bereiche wie z. B. die EHEC-Epidemie oder der Strahlenschutz angesprochen.
Dr. Schröder appellierte an die Kongressteilnehmer, diese Zusammenkunft als Ansporn zu nehmen, die Risiko- und Krisenkommunikation weiter zu entwickeln.