Poetischer Konzertabend im St. Annen-Museum
Werke von Brahms und Schönberg erklingen am 1. November um 18 Uhr
Am Sonntag, 1. November 2009, um 18 Uhr lädt das St. Annen-Museum in Lübeck zu einem im Wortsinne poetischen Konzertabend mit Klavier (Prof. Hans-Jürgen Schnoor) und Gesang (Maike Albrecht, Mezzosopran). Auf dem Programm stehen die „Daumer-Lieder“ von Johannes Brahms und „Das Buch der hängenden Gärten“ von Arnold Schönberg. Trotz der zeitlichen und stilistischen Differenz zwischen den Komponisten, war doch Schönberg ein Verehrer von Brahms, den er als fortschrittlichen Geist schätzte. So haben ihre Werke auch Gemeinsamkeiten: Beides sind Zyklen von Liebesliedern, die auf einer literarischen Gedichtvorlage beruhen und sowohl die schönen, wie auch die dunklen Seiten der Liebe besingen.
In Schönbergs „Buch der hängenden Gärten“, in dem er 15 Gedichte aus dem gleichnamigen Gedichtband von Stefan George vertonte, deren Schauplatz die hängenden Gärten der Semiramis in Babylon sind, werden sowohl Liebesleid und -lust des Komponisten wie auch des Dichters verarbeitet. Schönberg selbst war sich bewusst, mit diesen Liedern, welche die Auflösung der Tonalität und den Übergang zur expressionistischen Periode markieren, „alle Schranken einer vergangenen Ästhetik durchbrochen zu haben“.
Die sieben „Daumer-Lieder“ von Brahms sind Teil zweier Zyklen von Liebesliedern und beruhen auf Gedichten des heute in Vergessenheit geratenen Lyrikers und Religionsphilosphen Georg Friedrich Daumer, der hauptsächlich als Erzieher des mysteriösen Findelkindes Kaspar Hauser bekannt ist. „Übrigens möchte ich doch riskieren, ein Esel zu heißen, wenn unsere Lieder nicht einigen Leuten Freude machen“ urteilte Brahms über sein eigenes Werk.
Zur Einführung spricht Hans-Jürgen Schnoor, Professor für Cembalo an der Musikhochschule Lübeck.
Das Konzert beginnt um 18 Uhr, der Eintritt ist frei.