Pokalsensation vor Rekordkulisse – VfB-Frauen ziehen ins Pokalhalbfinale ein!
Was für ein Abend an der Lohmühle! Die Frauenmannschaft des VfB Lübeck hat im Viertelfinale des Kreispokals für eine riesige Überraschung gesorgt und den zwei Klassen höher spielenden SV Fortuna St. Jürgen nach einem packenden Elfmeterschießen mit 5:4 besiegt. Damit ziehen die Grün-Weißen erstmals in ihrer noch jungen Vereinsgeschichte ins Halbfinale ein.Bei bewölktem Himmel und angenehmen 18 Grad verfolgten rund 900 Zuschauer das Spiel von der Sparkassen-TRIBÜNE aus. Auch Bürgermeister Jan Lindenau ließ sich das Spiel nicht entgehen und fieberte im VfB-Trikot und mit dem VfB-Schal mit. Sportvorstand, Spieler, Trainer und Teammanager der ersten Herrenmannschaft waren ebenfalls live vor Ort und erlebten den spannenden Pokalfight hautnah.
Der Favorit aus St. Jürgen erwischte den besseren Start und bekam bereits in der 6. Minute nach einem Handspiel die große Chance zur Führung. Tatjana Hartmann trat zum Strafstoß an, doch VfB-Torfrau Lara Reimers ahnte die Ecke und parierte den halbhoch geschossenen Ball stark – großer Jubel auf den Rängen! Wenig später war es dann doch soweit: Nach einem Ballverlust in der Hintermannschaft traf Hartmann in der 17. Minute zum 0:1 für die Gäste.
Der VfB ließ sich davon nicht beirren und kämpfte sich immer besser in die Partie. Kurz vor der Pause belohnten sich die Grün-Weißen: Schöning spielte einen präzisen Pass in die Schnittstelle, und Lisa Bergmann blieb eiskalt vor Fortuna-Keeperin Losch – 1:1 (42.). Mit diesem Spielstand ging es in die Halbzeit.
In der Pause nutzte die Kündigungsschutzkanzlei Fink & Partner die besondere Kulisse, um den VfB Lübeck mit einer Spende von 1.000 Euro zu unterstützen. Rechtsanwalt Philip Jelen zeigte sich beeindruckt von der „super Atmosphäre und der vollen Haupttribüne“ und schwärmte vom gehaltenen Elfmeter – für ihn ein Zeichen, dass die Grün-Weißen das Spiel noch drehen würden.
Direkt im Anschluss sorgte der ehemalige VfB-Torhüter Philipp Klewin für ein weiteres Highlight: Sein Trikot wurde zugunsten eines guten Zwecks versteigert und ging für 400 Euro an die Podcaster und YouTuber von „Wattn Pass“.
Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein echter Pokalkrimi. St. Jürgen drängte auf den Siegtreffer, scheiterte aber mehrfach an der starken VfB-Torfrau Reimers oder am eigenen Abschluss. Auch die VfB-Frauen setzten immer wieder Nadelstiche und verteidigten leidenschaftlich, sodass es nach 90 Minuten beim 1:1 blieb. Da es im Frauen-Kreispokal keine Verlängerung gibt, ging es direkt ins Elfmeterschießen.
Dort avancierte Reimers endgültig zur Heldin des Abends. Während ihre Mitspielerinnen Bergmann, Voss, Rehmeier und Schöning trafen und sie selbst einen Strafstoß von Salhi parierte, setzte Fortuna-Schützin Sander den entscheidenden Elfmeter an den Pfosten. Damit stand fest: Der VfB Lübeck ist im Halbfinale!
„Das war ein großartiger Abend für unsere Frauenmannschaft und für den gesamten Verein“, freute sich VfB-Trainer Tino Spörk nach Abpfiff. „Die Mädels haben alles gegeben und sich diesen Erfolg redlich verdient.“
Zur Spielerin des Spiels wurde die Nummer 10 des VfB, Lisa Bergmann, gewählt. Vor dem Anpfiff sei die Nervosität groß gewesen, doch mit dem ersten Pfiff habe sie sofort den „Tunnelblick“ gehabt. „Es ist eine Ehre, auf diesem Rasen zu spielen“, betonte Bergmann, die seit ihrem fünften Lebensjahr Fußball spielt. Die Atmosphäre vor so vielen Fans auf der Lohmühle habe sie überwältigt: „Das hätte ich mir nie erträumen lassen – ich bin einfach nur geflasht. Wir leben das Grün-Weiß.“
Auch Tobias Redlich, Vorstand Breitensport beim VfB Lübeck, fand nur lobende Worte: „Es hätte nicht so spannend sein müssen, aber am Ende hätte die Geschichte nicht besser geschrieben werden können.“
Mit diesem Sieg schreiben die VfB-Frauen ein weiteres Kapitel ihrer noch jungen Vereinsgeschichte und stehen nun im Halbfinale des Kreispokals. Dort wartet erneut ein hochkarätiger Gegner – doch nach diesem Abend dürfte klar sein: Die Grün-Weißen haben bewiesen, dass sie auch gegen höherklassige Teams mithalten können.
So spielte der VfB: Reimers (TW) – Schöning, Rehmeier, Reder, Roßdeutscher, Schunke, Bergmann, Pfau, Grube (C), Reich, Trozki. Eingewechselt: Salhi, Hilterhaus, Oswald, Rittmann, Voss
