Lübeck (ots) - Seit zwei Tagen kommt es vermehrt zu Betrügereien
von Unbekannten, die sich als Polizeibeamte ausgeben. Opfer sind
jedes Mal ältere Frauen.
Am Dienstagnachmittag, 14.20 Uhr, kam es in St. Gertrud im
Kalkhorster Weg zu einem Betrug. Ein Unbekannter hielt mit einem
weißen Fahrzeug vor einem Mehrfamilienhaus und winkte der 81-jährigen
Geschädigten, die am Fenster saß, zu.Anschließend kam es an der Wohnungstür zum Gespräch und der Unbekannte gab an, Kriminalbeamter
zu sein. Er erklärte der Frau, dass die Polizei Falschgeld bei ihrer
Tochter gefunden habe und er deshalb auch das Bargeld der 81-Jährigen
überprüfen müsse. Die ahnungslose Rentnerin übergab dem Unbekannten
anschließend ihr gesamtes Bargeld von mehreren hundert Euro. Der
Unbekannte fuhr dann mit seiner Beute in dem weißen PKW weg. Er kann
folgendermaßen beschrieben werden: Etwa 50 Jahre alt, 185 bis 190 cm
groß, korpulent, kurze dunkle Haare, sprach mit osteuropäischem
Akzent und trug eine dunkle Jacke.
Am Mittwoch, gegen 14.30 Uhr, kam es dann in St. Lorenz-Süd in der
Dornestraße zu einem weiteren Trickbetrug. Hier erschienen bei einer
79-jährigen Rentnerin zwei Männer, die sich ebenfalls als
Polizeibeamte ausgaben und zusätzlich noch zwei unterschiedliche
Ausweise oder Dokumente vorzeigten. Die Rentnerin kam gerade von
ihrer Bank zurück, wo sie mehrere hundert Euro abgehoben hatte. Die
falschen Polizisten erklärten ihr, dass bei ihr eingebrochen worden
sei und die falschen Beamten nachsehen müssten, ob Wertsachen
gestohlen worden seien. Nach einigen Minuten der Nachschau
verschwanden die Betrüger dann mit etwa 1.000.- Euro Bargeld und
Schmuck. Die beiden Betrüger können folgendermaßen beschrieben
werden: Beide sind 35 bis 40 Jahre alt, einer trug blonde Haare, hat
blaue Augen, eine kräftige Stur und sprach akzentfrei Deutsch. Der
andere Mann trug kurze, krause, braune Haare, einen Kinnbart, ist von
schmaler Statur und südländischem Erscheinungsbild. Er hat nicht
gesprochen.
Am gleichen Tag, gegen 13.00 Uhr, kam es in der benachbarten
Karpfenstraße zu einem Betrugsversuch. Hier konnte eine 73-jährige
Frau jedoch den Versuch des Unbekannten durchschauen und ihn
abweisen. Dieser Mann wird wie folgt beschrieben: Zwischen 25 und 30
Jahre alt, 180 cm groß, dunkelblonde bis braune Haare, gepflegte
Erscheinung, schlank, dunkel gekleidet.
In allen Fällen ermittelt das Kommissariat 12 der Lübecker
Kriminalpolizei. Bislang ist noch nicht bekannt, ob es sich hierbei
um eine größere Tätergruppe handelt. Zeugenhinweise nehmen die
Beamten unter 0451-1310 entgegen.
Die Ermittler bitten darum, sollten sich auch in den nächsten
Tagen Unbekannte bei Ihnen melden und sich als Polizeibeamte
ausgeben, lassen Sie sich unbedingt den Dienstausweis zeigen! Im
Zweifelsfall rufen Sie die Polizei über den kostenlosen Polizeiruf
110. Nur dann können die Ermittler auch zügig die "falschen Beamten"
überprüfen und möglicherweise weitere Straftaten verhindern! Lassen
Sie keine Fremden in Ihre Wohnungen und bewahren Sie dort keine hohen
Geldbeträge auf! Ein Polizeibeamter würde sich niemals so verhalten,
wie in den geschilderten Fällen.
