POL-HL: Lübeck – Ostholstein / Tatverdächtiger nach Flucht ins Wasser verstorben
Lübeck (ots) –
Gemeinsame Medieninformation der Pressestellen der Staatsanwaltschaft Lübeck und der Polizeidirektion Lübeck /
Zu einem Polizeieinsatz kam es am späten Vormittag des 06. Juni 2024 am Lübecker Hauptbahnhof. Ein Mann soll mit einem Messer in der Hand herumgelaufen sein. Einer Kontrolle der Polizei entzog sich der 22-Jährige durch Flucht, in deren Verlauf er sich ins Wasser der Trave begab und unterging.
Mehrere Polizeibeamte versuchten, den Mann zu retten.
Kurz nach halb eins wurden Einsatzkräfte von Bundespolizei und Landespolizei in Richtung Bahnhof und des angrenzenden ZOB Lübeck entsandt, da dort eine männliche Person mit einem Messer herumgelaufen sein soll. Wie sich später herausstellte, soll er einer Schulklasse gegenüber bedrohende Worte ausgesprochen haben. Zwei Streifenwagenbesatzungen der Bundespolizei und des 2. Polizeireviers Lübeck entdeckten den Mann im Bereich des Lindenplatzes und wollten ihn kontrollieren.
Der Kontrolle entzog sich der Mann durch Flucht. Im Zuge dessen ging er am Anfang der Moislinger Allee ins Wasser und schwamm in Richtung Puppenbrücke. Hierbei geriet er vermutlich aufgrund der Strömung unter Wasser. Drei Polizeibeamte und eine Passantin begaben sich zur Rettung des Mannes ins Wasser, konnten ihn allerdings nicht mehr sichten.
Nach einer knappen halben Stunde wurde der Mann leblos durch Taucher der eingesetzten Berufsfeuerwehr Lübeck aus dem Wasser geborgen. Die sofort eingeleitete Reanimation verlief zunächst erfolgreich, sodass der 22-Jährige in ein Krankenhaus gebracht werden konnte. Hier verstarb er jedoch am Sonntagvormittag.
Wie durch Ermittlungen der Bundespolizei bekannt wurde, handelt es sich bei dem 22-jährigen Ostholsteiner mutmaßlich um den Mann, der erst kürzlich zu einem größeren Einsatz mit einer vermeintlichen Bedrohungslage am Lübecker Bahnhof gesorgt hatte. Bei dem Tatverdächtigen wurde außerdem ein fremdes Portemonnaie gefunden. Nach ersten Erkenntnissen stammt dieses aus einer Raubtat, die am Donnerstagmorgen in Eutin begangen worden war.
Etwa um 08:30 Uhr drängte ein bis dahin unbekannter Täter in der Nähe der Bürgerstraße einen Rentner an dessen Haustür mit einem Messer zurück in das Haus. Nachdem der Täter den Bewohner in einem Zimmer eingeschlossen hatte, wurden durch ihn die Räumlichkeiten durchsucht. Der eingeschlossene Hausbewohner konnte sich später durch ein Fenster befreien.
Bereits gegen 07.00 Uhr war es in der Industriestraße in Eutin zu einem Vorfall gekommen, bei dem einem 18-Jährigen der Weg versperrt wurde. Eine männliche Person soll in bedrohender Weise ein Messer in der Hand gehalten haben. Zu einem Angriff kam es nicht, wobei sich der Geschädigte aber bedroht fühlte.
Weitere polizeiliche Maßnahmen und Ermittlungen erhärteten den Verdacht, dass der 22-jährige Ostholsteiner für diese beiden Taten verantwortlich war.
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