POL-SE: Bönningstedt / Polizei, Kreis Pinneberg und Umweltministerium führten Chemikalien-Durchsuchung bei Autoteilelieferanten durch
10.04.2014 – 16:21 Uhr, Polizeidirektion Bad Segeberg – (ots) – Am heutigen Tage wurde bei einem Autolieferanten in Bönningstedt ein vom Amtsgericht Itzehoe erlassener Durchsuchungsbeschluss vollstreckt. Diverse Chemikalien ohne EU-Zulassung wurden aufgefunden und zum Teil sichergestellt. Das mit der Erforschung von Internetkriminalität im Zusammenhang mit Chemikalien beauftragte Gewerbeamt Unterfranken, meldete den Verdachtsfall an das Ministerium für Umwelt. Hier fiel der strafbare Onlineverkauf erstmals auf. Die Straftatenverfolgung wurde durch den Ermittlungsdienst Umwelt des Polizeiautobahn- und Bezirksreviers Pinneberg übernommen. Gemeinsam mit zwei Referenten des Ministeriums für Chemikalienrecht (Chemikaliensicherheit) und einem Kreisangestellten (FD Gesundheit) wurde heute die Händlerfirma für Autoteile in Bönningstedt aufgesucht. Der seinerzeit nicht sachkundige Händler führte Chemikalien, wie beispielsweise Autolacke, aus den USA ein. Hierbei waren die Substanzen größtenteils nicht in deutscher Sprache gelabelt (Pflicht beim Verkauf nach der Gefahrstoffverordnung) und hätten allein dadurch nicht an Kunden abgegeben werden dürfen. Schwerer wiegt aber, dass einige Substanzen die EU-Grenzwerte (hier für den Stoff „Toluol“) deutlich überschritten und der Verkauf an Privatpersonen somit strafbar war. Einschlägig ist hier das Chemikaliengesetz. Der Händler zeigte sich während der Durchsuchung kooperativ. Der genaue Umfang des Handels kann erst in der nächsten Ermittlungsphase beziffert werden. Nach derzeitigem Stand gehen die Ermittler von einem fünfstelligen Umsatz aus. Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang auch vor dem Ankauf nicht geprüfter Chemikalien. Bei der Anwendung ist das eigene Gesundheitsrisiko unkalkulierbar, so Polizeikommissar Tamm vom Ermittlungs dienst Umwelt des Polizeiautobahn- und Bezirksrevier Pinneberg. Er steht morgen Vormittag für eventuelle Rückfragen von Pressevertretern zur Verfügung. Bitte melden Sie sich bei Bedarf bei der Polizeipressestelle Bad Segeberg. Die Fotoaufnahmen sind zur Veröffentlichung freigegeben (Quelle Polizei).