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Politik & Wirtschaft

Politikverdrossenheit und Wahlverhalten / Politologe: Interessen von ärmeren Menschen finden weniger Gehör in der Politik

Leipzig (ots) – Folgender Text ist bei exakter Quellenangabe MDR „exakt“ freigegeben: Menschen mit höherem Einkommen können eher als Menschen mit niedrigen Einkommen damit rechnen, dass ihre politischen Präferenzen auch in politische Entscheidungen umgesetzt werden. Das ergab eine Studie des Politikwissenschaftlers Armin Schäfer, über die das MDR-Magazin „exakt“ berichtet. Demnach wird politisch viel seltener das entschieden, was einkommensschwache Menschen wollen. Insofern sei die Wahrnehmung einiger Gruppen tatsächlich zutreffend, dass auf sie nicht gehört werde und dass sie nichts bewirken könnten. Andere dagegen hätten das Gefühl, „ja, ich kann was bewirken und dann folgt auch was aus dem, was ich möchte.“ Für den Politologen Armin Schäfer ist das ein Grund für die derzeit in Deutschland wahrzunehmende Politikverdrossenheit. Dem Wissenschaftler zufolge hat das Entscheidungsverhalten der Politiker Auswirkungen auf die Wahlbeteiligung in Deutschland. Während diese im Jahr 1990 bundesweit noch quer durch alle Einkommensschichten bei etwa 80 Prozent lag, würde sie sich nun sehr unterschiedlich entwickeln. Bei den hohen Einkommensschichten sei die Wahlbeteiligung seit Jahrzehnten nur leicht gefallen, bei den untersten Einkommensschichten hingegen im selben Zeitraum drastisch zurückgegangen, mancherorts auf unter 50 Prozent. Der Befund gelte bundesweit. Überall dort, wo die Einkommen niedrig sind, sei auch die Wahlbeteiligung niedrig. Der Politikwissenschaftler und sein Team haben mehr als 700 politische Umfragen von 1980 bis heute untersucht, in denen es um sogenannte Politikänderungen ging und daraufhin ausgewertet, welche Einkommensgruppe für und welche gegen die jeweilige Änderung war. Armin Schäfer lehrt an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Weitere Ergebnisse der Erhebung werden in der Dokumentation „Wer beherrscht Deutschland? – Was den Osten anders macht“ am Donnerstag (31.10.2019, 20.15 Uhr), im MDR-Fernsehen gezeigt. Mehr dazu unter: www.mdraktuell.de und in MDR-exakt am 30.10.2019, 20.15 Uhr im MDR Fernsehen Pressekontakt: MDR, Anja Riediger. Tel.: (0341) 3 00 48 45, E-Mail: anja.riediger@mdr.de Original-Content von: MDR Exklusiv-Meldung, übermittelt durch news aktuell

Quelle: presseportal.de