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Quo vadis?: Weltkongress in Kapstadt berät über Zukunft der Kirchen

Mehr als 4.000 evangelikale Führungskräfte und Missionsexperten aus 190 Nationen treffen sich ab Sonntag zum 3. Internationalen Lausanner Kongress für Weltevangelisation in Kapstadt. Christen aus aller Welt wollen bis zum 24. Oktober über die Zukunft der Kirchen und Möglichkeiten zur Mission diskutieren. Auf dem Programm stehen auch Themen wie Bekämpfung der Armut, Bewahrung der Schöpfung sowie Religionsfreiheit und Globalisierung.Die missionarische Lausanner Bewegung hat in Zusammenarbeit mit der «World Evangelical Alliance», der weltweiten Evangelischen Allianz, nach Kapstadt eingeladen. Aus Deutschland werden rund 90 Teilnehmer erwartet. Am Ende des Kongresses soll ein Manifest verabschiedet werden, in dem die evangelikalen Christen ihre Standpunkte darlegen.

Die Lausanner Bewegung hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen aus aller Welt mit dem Evangelium zu erreichen. Die Bewegung bezieht sich mit ihrem Namen auf die erste Konferenz für Weltevangelisation, die 1974 im schweizerischen Lausanne stattfand. Zum ersten Mal präsentierte sich dort die weltweite evangelikale Bewegung als selbstständiger Teil der Ökumene im Protestantismus.

Neben einer Reihe von Fachtagungen veranstaltete die Lausanner Bewegung 1989 einen zweiten internationalen Kongress in der philippinischen Hauptstadt Manila. Die Lausanner Bewegung grenzte sich damit vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) ab. Dieser rückte nach Ansicht vieler evangelikaler Christen in den 60er und 70er Jahren die Fragen des sozialen und politischen Engagements zu sehr in den Mittelpunkt. Dadurch sei die Verkündigung des Evangeliums in den Hintergrund geraten, wurde kritisiert.

An dem dritten Kongress in Kapstadt beteiligen sich Anglikaner, Lutheraner, Reformierte, Methodisten, Baptisten, Pfingstler sowie kleinere unabhängige Freikirchen. Zudem nehmen Beobachter aus anderen christlichen Konfessionen wie der römisch-katholischen Kirche, der orthodoxen Kirche sowie auch aus dem Weltkirchenrat teil.

Die Veranstalter beziehen sich mit ihrem Treffen auf die Weltmissionskonferenz vor 100 Jahren im schottischen Edinburgh. Sie gilt als ein Ausgangspunkt der ökumenischen Zusammenarbeit der Konfessionen.