Politik & Wirtschaft

Reimer Böge ruft Kulturrat zu ehrlicher, unvoreingenommen Diskussion von TTIP auf

 

Anlässlich des morgigen bundesweiten Aktionstags „Kultur braucht kein TTIP“ des Deutschen Kulturrats e.V. sagte der schleswig-holsteinische Europaabgeordnete Reimer Böge: „Ich unterstütze eine offene, kontroverse Debatte zu den möglichen Auswirkungen des geplanten transatlantischen Freihandelsabkommens. Allerdings sollte die Diskussion unvoreingenommen und ehrlich geführt werden. Europa muss sich klar zu seiner Rolle in der Welt positionieren. Dabei geht es auch um Selbstbehauptung und die Verteidigung unserer Werte. Gleichzeitig muss jedoch ein klares ‚Nein‘ an diejenigen gegeben werden, die eine Abschottung und Inselmentalität propagieren. Gerade vom Kulturrat als Spitzenverband mit über 236 Mitgliedern hätte ich diesbezüglich mehr Verantwortungsbewusstsein erwartet. Anstatt das Ende der Buchpreisbindung und der kulturellen Vielfalt heraufzubeschwören sollten sich die Kulturschaffenden lieber der dringlichen Frage widmen, wie junge Menschen wieder stärker für Bücher und kulturelles Geschehen begeistert werden können. Der ebenfalls verbreitete Vorwurf, mit dem Abkommen stünde die öffentliche Kulturförderung vor dem Aus, entbehrt ebenfalls jeder Grundlage. So kann der heimische Kultursektor auch weiterhin eine Sonderbehandlung erfahren, selbst wenn hierdurch amerikanische Mitbewerber benachteiligt werden. Schließlich sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die Wachstums- und Beschäftigungsimpulse des Abkommens auch zur nachhaltigen Sicherung der Kulturfinanzierung beitragen werden.“

Weitere Hintergrundinformationen zum Umgang mit Kultur in den Verhandlungen zum TTIP können unter folgendem Link abgerufen werden: http://www.reimer-boege.eu/pdf/20150518-%20Vermerk-TTIP-und-Kultur-RB.pdf.