Riester: Vergessen und verschenkt
Vergrößern / Alle Bilder Viele Riester-Sparer verschenken aus Bequemlichkeit bares Geld. Mit einem Dauerzulageantrag ist man auf der sicheren Seite und erhält garantiert die staatliche Förderung.
Foto: djd/Union Investment
Viele Riester-Sparer verzichten noch immer auf bares Geld vom Staat
(djd/pt). „Den Antrag fülle ich später aus“, denkt sich mancher Sparer und legt den Zulagenantrag zu seiner Riester-Rente fürs Erste zur Seite. Einer Studie der Fondsgesellschaft Union Investment zufolge stellen zwar mehr Menschen den Antrag als in den vergangenen Jahren, aber immer noch verzichtet ein Drittel der knapp 14 Millionen Riester-Sparer darauf. „Dabei kommt es gerade auf die Zulagen an, denn erst sie machen die Riester-Rente richtig lukrativ“, betont Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment. Allein bei diesem Anbieter verschenkten die Riester-Sparer für das Jahr 2007 Grundzulagen in Höhe von 51 Millionen Euro. Dazu kamen die Kinderzulagen in Höhe von 45 Millionen Euro.
Riester-Rente ist kein Selbstläufer
Damit es am Ende der Ansparphase kein böses Erwachen gibt, rät Erling allen Sparern zum sogenannten Dauerzulageantrag: „Sobald die Unterlagen zum Riester-Vertrag ausgestellt sind, sollte man dieses Formular ausfüllen.“ Anbieter wie Union Investment beantragen die Zulagen dann jedes Jahr automatisch. So kann der Sparer keine Fristen mehr versäumen. Diese sind zwar lang bemessen – bis zu zwei Jahre nach Ende des Beitragsjahres kann ein Antrag gestellt werden -, doch der Zinseszinseffekt geht für diese Jahre verloren. Wolfram Erling erläutert: „Gerade in der Anfangsphase des Sparplans ist jeder Euro besonders wichtig, weil er sich über die lange Laufzeit immer weiter verzinst.“ Deshalb sei es besonders bedauerlich, dass gerade jüngere Riester-Sparer häufig keinen Zulagenantrag stellen, obwohl gerade sie am stärksten vom Zinseszinseffekt profitieren.
Riester lohnt sich besonders für Geringverdiener
Übrigens profitieren gerade Geringverdiener von den Zulagen. Sie müssen verhältnismäßig wenig einzahlen und erhalten dennoch die volle Förderung vom Staat. Für Sparer mit niedrigem Einkommen ist daher der Zulageantrag besonders wichtig. Für das Jahr 2008 läuft die Frist allerdings bald aus: Nur noch bis zum 31. Dezember 2010 können Riester-Sparer die Förderung beantragen. Danach ist der Anspruch für 2008 unwiderruflich verloren.