Rückzug von Monsanto reine Augenwischerei
Die Piratenpartei Deutschland zeigt sich erfreut darüber, dass Monsanto den Kampf für gentechnisch veränderte Pflanzen in Europa aufgibt. Dafür wird jetzt verstärkt auf Herbizidtechnologie gesetzt. Damit bleibt die Gefahr bestehen, dass sich herbizidresistente Pflanzen in der Natur unkontrolliert ausbreiten. Die gezüchteten Pflanzen und dazu passenden Herbizide sind ebenso patentrechtlich geschützt wie genetisch veränderte. Damit bleibt die Abhängigkeit der Landwirte von Konzernen wie Monsanto unverändert. Die PIRATEN lehnen deshalb die Kombination von Saatgut mit Pflanzenschutzmitteln und deren Schutz durch Patente grundsätzlich ab [1].
»An der Praxis, patentiertes resistentes Saatgut in Kombination mit dem passenden Pflanzenschutzmittel zu vertreiben, wird sich nichts ändern. Man hat lediglich einen Weg gefunden, dieses Verfahren ohne den Stempel der bösen Gentechnik zu vermarkten. Für gezüchtete Pflanzen gibt es nämlich keinerlei Auflagen«, sagt Birgitt Piepgras, Themenbeauftragte für Landwirtschaft. »Die Annahme, grüne Gentechnik sei in Europa vom Tisch, ist reine Augenwischerei. Das Problem verstärkt sich sogar noch, denn niemand kann jetzt nachvollziehen, wo resistente Pflanzen angebaut werden. Eine Meldepflicht gibt es nicht.«
Im April 2012 wurde das Herbizid Clearfield®-Vantiga® (Zulassungsnummer 007021-00) zugelassen [2]. Gleichzeitig züchtete BASF eine Rapssorte, die gegen dieses Herbizid resistent ist. Da die Resistenz angezüchtet wurde, entfallen alle Auflagen, die es für genetisch veränderte Pflanzen gibt. Peter Josef Johnen, Cropmanager Raps der Bayer CropScience Deutschland GmbH hat angekündigt, bereits 2014 einen integrierten Vertrieb von Pflanzenschutz und Saatgut innerhalb seiner Organisation umzusetzen.[3]
Quellen