Grüne zur nördlichen Wallhalbinsel: Nochmal auf den Prüfstand
Der Vorstandssprecher der Lübecker Grünen Roland Vorkamp und der Bewerber der Grünen um das Amt des Bürgermeisters Thorsten Fürter haben im Streit um die Bebauung der Wallhalbinsel dazu aufgerufen, den Bürgerprotest ernst zu nehmen und den Bürgerschaftsbeschluss, dem auch die Grüne Bürgerschaftsfraktion zustimmt hatte, noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Hierzu erklärt Vorstandssprecher Roland Vorkamp:„Der Bürgerschaftsbeschluss zur Bebauung kann nicht das letzte Wort gewesen sein. Es gibt im Kreisvorstand der Lübecker Grünen eine große Unzufriedenheit damit, dass die Bürgerschaft diesen Beschluss so schnell getroffen hat, ohne die Betroffenen richtig mit einzubinden. Angesichts des geballten Protestes und des durchaus interessanten Alternativkonzepts der Initiative Lübeck 13 können wir nicht einfach mit geschlossenen Augen die Sache durchziehen. Der Bürgerschaftsbeschluss muss noch einmal auf den Prüfstand. Zumal die Investitionskosten der beschlossenen Bebauung durch die städtische Ökonomie kaum zu leisten sein werden. Ein Wachstum des Stadtteils aus dem Bestand heraus, wäre auch in dieser Hinsicht tragfähiger.“
Der grüne Kandidat für das Bürgermeisteramt Thorsten Fürter ergänzt:
„Mir ist der Dialog in der Politik ein wichtiges Anliegen. Dieser Beschluss der Bürgerschaft zur Bebauung wurde ohne einen solchen breiten Bürgerdialog durchgesetzt. Das rächt sich jetzt. Das beschlossene Konzept hat erhebliche Schwächen. Die geplante Bebauung wird doch zu einer Monokultur von Luxuswohnungen führen müssen, weil sozialer Wohnungsbau auf der Wallhalbinsel wirtschaftlich nicht darstellbar ist. Außerdem ist am beschossenen Konzept zweifelhaft, wie eine Belebung dieses neuen Stadtteils tatsächlich gelingen kann. Es droht ein toter Stadtteil für Betuchte.
Die Alternativ-Pläne der Initiative „Lübeck 13“ sind sicherlich noch nicht zu Ende durch definiert. Sie geben aber gute Hinweise darauf, wie eine Belebung des Stadtteils gelingen kann. Die Wallhalbinsel kann u. a. mit einer Elektroautofirma, einem Biomarkt mit Lebensmitteln aus der Region und – so meine eigene Idee – mit Solarflächen auf den kulturell genutzten Hafenschuppen zu einem Vorzeigestadtteil der Energiewende werden. Zugleich ist nach diesem Konzept eine ungehinderte Fortführung des Betriebs der LMG möglich, die über die Beteiligung an der Fertigung von Windkraftanlagen ihren eigenen Beitrag zur Energiewende leistet. Ich habe keinen Zweifel, dass die Lübecker Grünen einem solchen Konzept, wenn es sich planerisch umsetzen lässt, zustimmen werden.“