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Politik & Wirtschaft

Saisonende lässt die Arbeitslosigkeit steigen

Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat angestiegen und zum Vorjahr zurückgegangen.„Das Saisonende lässt die Arbeitslosigkeit in der Tourismusregion Ostholstein ansteigen. In der Hansestadt Lübeck dagegen gab es auch zum Vormonat einen weiteren Rückgang. Hier gibt es üblicherweise erst im Januar einen Saisonanstieg. In beiden Regionen bewegt sich die Arbeitslosigkeit weiterhin auf dem Niveau von 1992. Im Jobcenter Lübeck ist die Zahl der Arbeitslosen erstmals seit Einführung des Sozialgesetzbuches II im Jahr 2005 unter die 8.000‑Grenze gefallen“, erklärt Wolfgang Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.

„Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 03. Dezember möchte ich auf diese Personengruppe ein besonderes Augenmerk richten. Zurzeit sind 837 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet während für 897 Pflichtplätze eine Ausgleichabgabe gezahlt wird. Sie haben im Vergleich zu nicht behinderten Menschen größere Schwierigkeiten, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Dabei sind sie motiviert und leistungswillig und am richtigen Arbeitsplatz eingesetzt ein Gewinn für das Unternehmen. Das können wir anhand eigener Beispiele nur bestätigen. In der Arbeitsagentur Lübeck haben wir eine Beschäftigungsquote von 10,2 Prozent. Damit liegen wir über der Quote privater (4,1 Prozent) und öffentlicher (7,5 Prozent) Arbeitgeber in unserem Bezirk. Die Mitarbeiter des Arbeitgeber-Service besuchen vom 03. bis 07. Dezember verstärkt die Unternehmen. Lassen auch Sie sich über das vorhandene Potenzial informieren und zu Fördermöglichkeiten beraten“, wirbt Werner bei Personalverantwortlichen.

 

Insgesamt waren 16.377 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 704 (4,5 Prozent) mehr als im Vormonat und 956 (5,5 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg im Vergleich zum Oktober um 0,3 Prozentpunkt auf 8,0 Prozent (Vorjahr 8,5 Prozent) an. Im Berichtsmonat wurden 947 Stellen neu zur Besetzung gemeldet, 30 oder 3,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei 2.960 Stellen wurden Ende November noch Arbeitskräfte gesucht, 635 oder 27,3 Prozent mehr als im November 2011.

 

Während die Arbeitsagentur einen Anstieg zum Vorjahr verzeichnete, ging in beiden Jobcentern die Arbeitslosigkeit zurück. Das liegt unter anderem daran, dass nach mehreren Saisonbeschäftigungen ein Anspruch auf das Arbeitslosengeld I erworben werden konnte und nun die Betreuung durch die Arbeitsagentur erfolgt. Im Vorjahr benötigten die Arbeitnehmer noch Leistungen der Jobcenter.

Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 4.476, das sind 753 (20,2 Prozent) mehr als im Vormonat und 460 (11,5 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote lag bei 2,2 Prozent.

Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 11.901 Arbeitslose. Das ist ein Minus von 49 (0,4 Prozent) gegenüber Oktober 2012. Im Vergleich zum November 2011 ging die Arbeitslosigkeit um 1.416 (10,6 Prozent) zurück. Die anteilige SGB II‑Arbeitslosenquote betrug 5,8 Prozent.

 

Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden in der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 23.354 Personen befanden sich im November 2012 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 884 Personen oder 3,6 Prozent gesunken.

 

Arbeitsmarkt Regional

 

Die Entwicklung in den einzelnen Regionen des Agenturbezirkes verlief uneinheitlich. Während in der Hansestadt Lübeck die Arbeitslosigkeit zurück ging, verzeichneten die ostholsteinische Geschäftsstellen einen Saisonanstieg.

 

Im Bezirk der Hauptagentur Lübeck ging die Arbeitslosigkeit von Oktober auf November um 136 (1,2 Prozent) auf 10.839 Personen zurück. Das waren 868 Arbeitslose (7,4 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im November 8,5 Prozent (Vorjahr 9,3 Prozent). Dabei meldeten sich 2.626 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 2.764 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im November 703 neue Stellen.

 

Im Bezirk der Arbeitsagentur Eutin waren im November 1.790 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 63 (3,6 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 55 (3,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug im November 7,8 Prozent (Vorjahr 7,5 Prozent). Es meldeten sich 358 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 301 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 34 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten.

 

Im Bezirk der Arbeitsagentur Neustadt ist die Arbeitslosigkeit von Oktober auf November um 296 (36,5 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 4 (0,4 Prozent) auf 1.107 Personen angestiegen. Die Arbeitslosenquote betrug im November 7,1 Prozent (Vorjahr 7,2 Prozent). Dabei meldeten sich 456 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 162 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im November 60 neue Stellen.

 

Im Bezirk der Arbeitsagentur Oldenburg waren im November 1.804 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 320 oder 21,6 Prozent gegenüber dem Vormonat an und ging um 98 (5,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 7,4 Prozent (Vorjahr 7,8 Prozent). Dabei meldeten sich 637 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 301 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 87 Stellen wurden im Laufe des Monats neu zur Besetzung angeboten.

 

Im Bezirk der Arbeitsagentur Timmendorfer Strand ist die Arbeitslosigkeit von Oktober auf November um 161 (23,8 Prozent) auf 837 Personen angestiegen. Das waren 49 Frauen und Männer (5,5 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,6 Prozent (Vorjahr 6,1 Prozent). Dabei meldeten sich 313 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 156 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im November 63 neue Stellen.

 

In der Hansestadt Lübeck waren Ende November 9.938 Arbeitslose gemeldet, 142 (1,4 Prozent) weniger als vor einem Monat und 834 (7,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkt auf 9,4 Prozent (Vorjahr 10,3 Prozent).

1.976 Arbeitslose und damit 60 (3,1 Prozent) mehr als im Vormonat und 230 (13,2 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.

Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren Ende November 7.962 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet, 202 (2,5 Prozent) weniger als im Oktober und 1.064 (11,8 Prozent) weniger als im November 2011.

 

Im Kreis Ostholstein waren Ende November 6.439 Arbeitslose gemeldet, das waren 846 (15,1 Prozent) mehr als im Vormonat und 122 (1,9 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote nahm im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozentpunkt auf 6,5 Prozent zu (Vorjahr 6,7 Prozent).

2.500 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 693 (38,4 Prozent) mehr als im Oktober und 230 (10,1 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren 3.939 Arbeitslose gemeldet, das waren 153 (4,0 Prozent) mehr als im Vormonat und 352 (8,2 Prozent) weniger als vor einem Jahr.