Saisonübliche Belebung nach der Sommerpause
Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat zurück gegangen und zum Vorjahr leicht gestiegen. Nach dem Ferienende wurde der Arbeitsmarkt durch Arbeitsaufnahmen wieder stärker entlastet. Es haben mehr Arbeitnehmer die Arbeitslosigkeit beendet, als sich neu arbeitslos meldeten.
„Mit über 50 Prozent stellen Ungelernte den größten Anteil an den Arbeitslosen. Gut ausgebildete Arbeitnehmer werden zwar auch arbeitslos, finden aber schneller wieder eine neue Stelle. Eine fundierte Ausbildung ist ein entscheidender Hebel für die berufliche Zukunft. Um Jugendlichen die guten regionalen Möglichkeiten aufzuzeigen, organisieren wir Ausbildungsmesse. Die nächste findet am 26. September in der Beruflichen Schule des Kreises Ostholstein in Oldenburg statt. Aber auch für junge Menschen ab 25 Jahren sprechen gute Gründe für eine Berufsausbildung. Fachkräfte werden deutlich besser entlohnt als angelernte Arbeitskräfte und sie werden seltener arbeitslos. Wer sich mehr zutraut und beruflich mehr erreichen möchte, der sollte die Gelegenheit nutzen und seinen Berufsabschluss nach machen. Sprechen Sie mit Ihrem Betreuer in der Arbeitsagentur oder im Jobcenter“, wirbt Wolfgang Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Lübeck, für die Ausbildung junger Erwachsener.
Insgesamt waren 16.507 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 412 (2,4 Prozent) weniger als im Vormonat und 89 (0,5 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen ging um 0,2 Prozentpunkte auf 7,9 Prozent (Vorjahr 8,0 Prozent) zurück. Im August wurden 1.075 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 120 oder 10,0 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei 2.874 Stellen wurden Ende August 2013 noch Arbeitskräfte gesucht, 40 oder 1,4 Prozent weniger als im August 2012.
Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 3.899, das sind 348 (8,2 Prozent) weniger als im Vormonat und 107 (2,8 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote lag bei 1,9 Prozent.
Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 12.608 Arbeitslose. Das ist ein Minus von 64 (0,5 Prozent) gegenüber Juli 2013. Im Vergleich zum August 2012 ging die Arbeitslosigkeit um 18 (0,1 Prozent) zurück. Die anteilige SGB II‑Arbeitslosenquote betrug 6,1 Prozent.
Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden in der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 22.074 Personen befanden sich im August 2013 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 542 Personen oder 2,4 Prozent gesunken.
Arbeitsmarkt Regional
In allen Regionen des Agenturbezirkes lag die Arbeitslosigkeit unter der des Vormonats. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten nur die Dienststellen in Neustadt, Oldenburg und Timmendorfer Strand einen Rückgang.
In der Hansestadt Lübeck waren Ende August 11.058 Arbeitslose gemeldet, 200 (1,8 Prozent) weniger als vor einem Monat und 219 (2,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkt auf 10,3 Prozent zurück (Vorjahr 10,2 Prozent). Damit weist die Hansestadt Lübeck wie im Vormonat die niedrigste Arbeitslosenquote der vier Städte aus.
2.214 Arbeitslose und damit 213 (8,8 Prozent) weniger als im Vormonat und 196 (9,7 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.
Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren Ende August 8.844 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet, 13 (0,1 Prozent) mehr als im Juli 2013 und 23 (0,3 Prozent) mehr als im August 2012.
Im Kreis Ostholstein waren Ende August 5.449 Arbeitslose gemeldet, das waren 212 (3,7 Prozent) weniger als im Vormonat und 130 (2,3 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Der Rückgang fiel stärker aus als im Landesschnitt. Die Arbeitslosenquote nahm im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent ab und war 0,3 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr.
1.685 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 135 (7,4 Prozent) weniger als im Juli und 89 (5,0 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren 3.764 Arbeitslose gemeldet, das waren 77 (2,0 Prozent) weniger als im Vormonat und 41 (1,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Eutin waren im August 1.775 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 64 (3,5 Prozent) gegenüber dem Vormonat zurück und stieg um 23 (1,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug wie im Vorjahr 7,6 Prozent. Es meldeten sich 323 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 391 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 83 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Neustadt ist die Arbeitslosigkeit von Juli auf August um 19 (2,4 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 37 (4,6 Prozent) auf 764 Personen zurück gegangen. Die Arbeitslosenquote betrug im August 4,8 Prozent (Vorjahr 5,2 Prozent). Dabei meldeten sich 189 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 202 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im August 59 neue Stellen.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Oldenburg waren im August 1.318 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 33 oder 2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 82 oder 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 5,3 Prozent (Vorjahr 5,7 Prozent). Dabei meldeten sich 333 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 368 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 117 Stellen wurden im Laufe des Monats neu zur Besetzung angeboten.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Timmendorfer Strand ist die Arbeitslosigkeit von Juli auf August um 56 (7,8 Prozent) auf 664 Personen zurück gegangen. Das waren 9 (1,3 Prozent) Frauen und Männer weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,4 Prozent (Vorjahr 4,5 Prozent). Dabei meldeten sich 169 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 232 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im August 106 neue Stellen.
Ausbildungsmarkt
Selbst jetzt zum Ausbildungsbeginn gibt es ist noch viel Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt. Sowohl für Bewerber als auch für Betriebe gibt es noch gute Möglichkeiten. Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2012 nahmen 2.535 (+164) Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. Insoweit zeigt das Werben für eine betriebliche Ausbildung in Schulen, auf Messen und bei Veranstaltungen Wirkung. 645 (+103) Jugendliche suchten Ende August 2013 noch eine Stelle.
Von den Betrieben wurden 2.968 (-38) Ausbildungsstellen angeboten. Davon waren Ende August 2013 noch 701 (+80) offen. Rechnerisch kamen damit 1,1 noch offene Stellen auf einen unversorgten Bewerber.
„Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Wochen noch vielen helfen können. Ausbildungsbewerber, die noch unversorgt sind, sollten weiterhin „am Ball bleiben“, allerdings auch offen für Alternativen sein, an die sie bisher nicht gedacht haben. An Betriebe richte ich die Bitte auch schwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben, die vielleicht nicht den hundertprozentigen Wunschvorstellungen entsprechen“, so Werner.
Gute Chancen gibt es zum Beispiel noch in Fertigungsberufen wie Elektroniker/in oder Anlagenmechaniker/in, in Ernährungsberufen wie Bäcker/in, Fleischer/in oder Koch/Köchin, im Hotel- und Gastgewerbe wie Hotelfachmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau, Fachmann/-frau für Systemgastronomie oder Fachkraft im Gastgewerbe, in Dienstleistungsberufen wie Verkäufer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder Versicherungen, Fachkraft Kurier-, Express- und Postdienstleistungen oder Gebäudereiniger/in, in Bauberufen wie Maurer/in, Maler- und Lackierer/in oder Dachdecker und in Gesundheitsberufen wie Altenpfleger/in oder Gesundheits- und Krankenpfleger/in.