„Schenken Sie uns reinen Wein ein“
schenken Sie uns reinen Wein ein. Zwei Ereignisse gegen Ende des vergangenen Jahres werfen
Fragen nach Ihren Plänen und Absichten für den Lübecker Flughafen auf. In den Lübecker
Nachrichten gaben Sie einerseits kund, auf ein Geschäftsmodell zu setzen, welches sich nicht
von dem Ihrer Vorgänger unterscheidet. Zum anderen aber beklagt eine Fluggesellschaft, die
Interesse hat, ab Lübeck zu fliegen, dass sie offenbar nicht zum Zuge kommt. Wir finden dieses
Verhalten widersprüchlich.
Als GRÜNE haben wir absolut keinerlei Neigung, innerdeutsche Linien willkommen zu heißen,
da die Bahn auf diesen Strecken das ökologischere und komfortablere Verkehrsmittel ist. Auch
im Flughafenkonzept der Bundesregierung stoßen solche Linien, wie sie Lübeck Airways plant,
auf Ablehnung. Wenn Sie diese Linien nicht wünschen, sollte es uns eigentlich recht sein. Aber
vielleicht mögen Sie all denjenigen, deren Hoffnungen auf dem Weiterbetrieb des Flughafens
und dem Erhalt ihrer Jobs ruhen, eine Erklärung liefern. Zur Erinnerung: Ihre Angestellten haben
2013 fast ausnahmslos auf ihr Recht verzichtet, wieder zur Stadtverwaltung Lübeck
zurückzukehren und sind bei Ihnen geblieben.
Wir begrüßen, dass der Flughafen nun nicht mehr in der Hand der Stadt ist, auch wenn unsere
Mitgift millionenschwer war und durch Subventionen sowie Abschreibungen noch die
Haushalte der kommenden Jahre belastet werden. Als wichtiger Arbeitgeber der Region sollten
Sie aber öffentliche Fragen zur Zukunft des Flughafens schlüssig beantworten. Schenken Sie uns reinen Wein ein! Selbst größten Flughafen-Optimisten ist klar, dass mit einem “Weiter-so”
keine schwarzen Zahlen zu schreiben sind. Was wollen Sie wirklich?
Mit freundlichem Gruß,
Karsten Boie
Die GRÜNEN, KV Lübeck