„Schutzlos ausgeliefert. DDR-Heimkinder erzählen“ Filmvorführung und Gespräch zu Spezialheimen in der DDR
Zu einer Filmvorführung mit Gespräch zu Spezialheimen in der DDR lädt die Landesbeauftragte für MV für die Stasi-Unterlagen am Donnerstag, dem 30. Januar 2014, in den Klostersaal in Rühn, einem ehemaligen Jugendwerkhof. Aufgrund der großen Resonanz von etwa hundert Besuchern am 14. November 2013 wird die Veranstaltung in veränderter Form und im größeren Saal wiederholt. Der Eintritt ist frei.
In dem Dokumentarfilm „Schutzlos ausgeliefert. DDR-Heimkinder erzählen“ von Uta Rüchel berichten acht Zeitzeugen über ihre Erfahrungen mit der Umerziehung im System der DDR-Spezialheime. Die Filmemacherin steht für die anschließende Gesprächsrunde zur Verfügung, die vom Journalisten Thomas Balzer moderiert wird.Menschenrechtsverletzungen in Heimen für Kinder und Jugendliche sind aufgrund der Berichterstattung über Missbrauchsskandale in den letzten Jahren verstärkt diskutiert worden. Ein Ergebnis dieser Debatte ist die Einrichtung des Fonds Heimerziehung seit 2012. Ehemalige Kinder und Jugendliche, die in Heimen der DDR Leid und Unrecht erfahren haben und heute noch unter den Folgen leiden, können Leistungen aus dem Fonds erhalten.
Methoden der „schwarzen Pädagogik“, die auf Erziehungsvorstellungen voriger Jahrhunderte zurückgehen, sind in fast allen europäischen Ländern angewandt worden. Eine Besonderheit in der DDR war jedoch der erklärte Wille, in den Spezialheimen wie Spezialkinderheimen für Schwererziehbare und Jugendwerkhöfen unangepasste Kinder und Jugendliche oder solche mit „abweichendem“ Verhalten zu „sozialistischen Persönlichkeiten“ umzuerziehen, also zu brechen und passend zu machen.
Filmvorführung und Gespräch
Donnerstag, 30. Januar 2014, 18 Uhr
Klostersaal des Klosters Rühn, Klosterhof 1, 18246 Rühn bei Bützow