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Politik & Wirtschaft

Schwung für Wirtschaft: 154 neue Unternehmen mit über 2.100 Arbeitsplätzen

Wirtschaftsminister Jost de Jager legt Ansiedlungsbilanz 2010 vor

Im Jahr 2010 konnten mit Unterstützung der Wirtschaftsfördergesellschaften des Landes und der Kreise 154 Unternehmen mit 2.105 Arbeitsplätzen neu in Schleswig-Holstein angesiedelt werden. Knapp 60 Prozent der Firmen kommen aus dem Dienstleistungssektor, gut ein Viertel ist im Handel tätig und 15 Prozent im produzierenden Gewerbe.

Dieses Ansiedlungsergebnis des Jahres 2010 legte Wirtschaftsminister Jost de Jager am 28. Februar in Kiel gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung- und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH), Dr. Bernd Bösche, sowie dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs- und Regionalentwicklungsgesellschaft Flensburg/Schleswig, Dr. Klaus Matthiesen, vor.

600 Arbeitsplätze mehr als im Vorjahr geschaffen

Dieses Ergebnis zeigt, dass es in Schleswig-Holstein nach der Wirtschafts- und Finanzkrise deutlich bergauf geht“, sagte der Minister. Durch die Neuansiedlungen im Jahr 2010 seien rund 600 Arbeitsplätze mehr als im Vorjahr (2009: 1502 Arbeitsplätze) entstanden. “Mit dem Zuwachs bei den Arbeitsplätzen von 40 Prozent können wir sehr zufrieden sein. Wir haben damit auch im Ansiedlungsbereich die Auswirkungen der Wirtschaftskrise überwunden“, so de Jager. Der Minister betonte, dass an den Arbeitsplätzen gemessen, das viertbeste Ansiedlungsergebnis der letzten zehn Jahre erzielt werden konnte. Die durchschnittliche Größe der angesiedelten Firmen habe mit 14 neuen Arbeitsplätzen gegenüber dem Vorjahr (10 Arbeitsplätze) deutlich zugenommen.

Besonders dynamisch haben sich die regenerative Energietechnik und die erneuerbaren Energien entwickelt. 16 Neuansiedlungen sind in diesem Bereich zu verzeichnen, so Dr. Bernd Bösche, Geschäftsführer der WTSH.

Pfiffner Itzehoe: Spatenstich November 2010Pfiffner Itzehoe: Spatenstich November 2010 www.pfiffner-messwandler.de

Dazu gehört auch die Pfiffner Deutschland GmbH mit Sitz in Itzehoe. Dort entsteht derzeit eine Produktionshalle mit Verwaltungstrakt und ein 800 Kilovolt Hochspannungsprüf-
labor. Die Muttergesellschaft, das Schweizer Unternehmen Pfiffner Messwandler AG aus Hirschthal entwickelt, produziert und verkauft weltweit Nieder-, Mittel- und Hochspannungsmesswandler. Pfiffner Deutschland GmbH möchte beim Netzanschluss der Offshore Windparks mit modernen Messwandlern mitwirken. „Wir sind hier, wo die Steckdosen an den Strand gelegt werden“, so Geschäftsführer Dr. Hans-Jürgen Voss. Auch die CONVIOTEC GmbH mit Sitz in Flensburg stammt aus dem Bereich der erneuerbaren Energien. Das Unternehmen entwickelt eine neuartige Biogasanlage, die eine breite Palette an biologisch-organischen Abfällen und organisch belasteten Abwässern nutzen kann.

In Schleswig-Holstein sind die erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren zu einer beachtlichen wirtschaftlichen Größe aufgestiegen. Die Neuansiedlung dieser 16 Unternehmen zeigt, dass sich Schwerpunktsetzungen und konsequente Technologieförderung auszahlen“, so Bösche.

14 Ansiedlungen ausländischer Unternehmer

Auch bei der Ansiedlung ausländischer Unternehmen gab es ein leichtes Plus. Aus China wurden sechs, aus Dänemark und der Schweiz jeweils zwei und aus den Niederlanden, den USA, dem Irak und Großbritannien jeweils ein Unternehmen angesiedelt. Diese 14 ausländischen Ansiedlungen sorgen für insgesamt 165 neue Arbeitsplätze.

Schleswig-Holstein als Gründerland hoch im Kurs

650 Arbeitsplätze sind der Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bundesgebiet (außer Hamburg) zuzurechnen – deutlich mehr als im Vorjahr. 2009 sind nur 214 Arbeitsplätze durch die Ansiedlung von Unternehmen aus dem übrigen Bundesgebiet in Schleswig-Holstein entstanden. Positiv zu bewerten ist auch, dass es sich in 2010 bei 52 Prozent der neu geschaffenen Unternehmen um Existenzgründungen handelt – im Vorjahr waren es 44 Prozent. „Das Ergebnis zeigt, dass Schleswig-Holstein als Gründerland hoch im Kurs steht, und die Chancen der anziehenden Wirtschaft genutzt werden“, sagte der Wirtschaftsminister.

Brief-Belegnese Center MannheimIn Flensburg entsteht mordernes Call Center speziell für E-Postbrief, hier: Call Center in Mannheim www.dp-dhl.com

Die größte Ansiedlung des Jahres 2010 ist mit 280 Arbeitnehmern das Call Center der DHL Service GmbH in Flensburg. Das Call Center hat im Sommer 2010 seine Räume im ehemaligen Motorola Gebäude bezogen.

Die dänische Firma DKI Logistics A/S aus Horsens hat mit der DKI Logistics GmbH eine Zweigniederlassung in Harrislee gegründet. DKI Logistics ist eines der modernsten Logistikunternehmen Dänemarks, das aufgrund der wachsenden Nachfrage nach logistischen Dienstleistungen nach Deutschland expandiert. Mittelfristig werden in Harrislee 20 Arbeitsplätze entstehen.

2010 gutes Ansiedlungsjahr für den Norden

2010 war ein gutes Ansiedlungsjahr für den Norden“, so Dr. Klaus Matthiesen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs- und Regionalentwicklungsgesellschaft Flensburg/Schleswig mbH (WiREG). „Wir sind für dänische Investoren wieder interessant und die schnelle Verfügbarkeit der großen Motorola Immobile hat und wird uns rund 700 Arbeitsplätze bringen.

Regionale Verteilung

Die Ansiedlungsbilanz 2010 macht erneut deutlich, dass sich – trotz der Fortschritte im Norden – im Süden des Landes (PI, SE, OD, RZ, HL) tendenziell größere Unternehmen ansiedeln (im Durchschnitt 23 Arbeitsplätze pro Unternehmen). An der Westküste und im Nordosten des Landes dominieren dagegen kleinere Unternehmen. Pro Unternehmen werden hier durchschnittlich sieben (HEI, IZ, NF) bzw. elf (FL, SL, RD, KI, NMS, PLÖ, OH) Arbeitsplätze geschaffen.

Nach Worten des Wirtschaftsministers zeigt die Ansiedlungsbilanz, dass sich Schleswig-Holstein mit seiner mittelständisch geprägten Wirtschaftsstruktur schneller von der Krise erholt hat, als andere Bundesländer. „Diesen Startvorsprung müssen wir halten und noch weiter ausbauen“, betonte de Jager.