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Politik & Wirtschaft

Skiunfälle fast immer Eigenverschulden – Übermüdung und Selbstüberschätzung häufigste Ursachen

Karl Gabl mit Lawinen-Airbag (Foto: fotodienst.at/Jürgen Molner) – Wien (pte024/01.02.2012/13:37) – „Wintersport ist gesund und steigert die Lebensfreude. Nach wie vor verzeichnen wir aber keinen Rückgang an Skiunfällen“, stellt Wolfram Littich vom Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs http://vvo.at heute, Mittwoch, anlässlich der VVO-Pressereihe „Sicher Leben“ fest. Die genaue Schadenssumme der Versicherungen wollte der Verbandspräsident gegenüber pressetext aber nicht beziffern.Frauen vorsichtiger als Männer

Im Vorjahr passierten in Österreich 56.100 Skiunfälle, davon 11.600 von Snowboardern. Die Unfallursache ist in 93 Prozent der Fälle „Selbstverschulden“ durch Sturz, nur zu sieben Prozent eine Kollision mit anderen Pistenteilnehmern. Frauen fahren grundsätzlich vorsichtiger und verunfallen weniger oft als Männer. „Die meisten Skiunfälle passieren sogar bei Schönwetter und guten Schneeverhältnissen“, weiß Othmar Thann vom Kuratorium für Verkehrssicherheit http://kfv.at .

Als häufigste Gründe nennt Thann Übermüdung und Selbstüberschätzung. 67 Prozent der Skiunfälle passieren am Nachmittag. Unfallversichert seien nur rund 40 Prozent der Wintersportler und davon wiederum hätte nur die Hälfte die Option „Bergung und Rettung“ im Versicherungspaket inkludiert. Einen allfälligen Abtransport mittels Rettungshubschrauber beziffert der VVO-Präsident mit in etwa 3.000 Euro, rund 6.000 Einsätze von Rettungshubschraubern seien im Jahr bundesweit nötig. Ein optimales Versicherungspaket kostet laut Littich zwischen 250 und 300 Euro.

Lawinen tödlichste Gefahr

Für die „tödlichste Gefahr“ hält Karl Gabl vom Kuratorium für Alpine Sicherheit http://alpinesicherheit.at Lawinen. Rund 100 Lawinenunfälle ereignen sich hierzulande pro Jahr mit rund 25 Toten, 82 Prozent davon Männer. „Ein Drittel der Skitourengeher verfügt nicht einmal über die Grundausstattung“, verrät Gabl gegenüber pressetext. Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS), Sonde und Schaufel belaufen sich auf rund 450 Euro, ein wiederverwendbarer Lawinen-Airbag kostet um die 700 Euro. „Und einschalten sollte man das LVS-Gerät dann auch können“, empfiehlt Gabl.

Als Erste-Hilfe-Maßnahmen nach einem Skiunfall rät Gabl die Unfallstelle abzusichern und danach sich hinzulegen. An stehenden Skifahrern werde im Allgemeinen vorbeigefahren. Stark verbessert habe sich laut VVO die Skiausrüstung. Auch Skihelme würden mittlerweile von 66 Prozent der Erwachsenen getragen, aber noch von 44 Prozent der Verweigerer als „lächerlich“ abgetan.