Staatssekretär Thomas Losse-Müller zum Gedenken an deportierte Sinti und Roma: Respekt für Verschiedensein als Grundlage für Minderheitenpolitik
Staatssekretär Losse-Müller hat heute (Sonnabend, 16. Mai) für die Landesregierung an die 2.800 Sinti und Roma aus Schleswig-Holstein erinnert, die vor 75 Jahren, am 16. Mai 1940, von Hamburg aus in die Ghettos und Vernichtungslager des besetzten Polens deportiert wurden. „Die Erinnerung an dieses Verbrechen Jahr für Jahr wachzuhalten, das sind wir den Opfern des nationalsozialistischen Völkermords schuldig. Auch um unserer selbst willen müssen wir heute und in Zukunft an die Gewalt von damals gemahnen“, sagte Losse-Müller bei einer Feierstunde im Kieler Hiroshima-Park.
Die Stärke einer demokratischen Gesellschaft zeige sich gerade im Umgang mit den Minderheiten, die in ihr leben. „Jedem Menschen, der anders ist, mit Offenheit zu begegnen, mit Interesse und mit Respekt: diese Haltung prägt Schleswig-Holsteins Minderheitenpolitik ebenso wie die Flüchtlings-, die Zuwanderungs- und die Integrationspolitik“, so der Chef der Staatskanzlei anlässlich des 75. Jahrestags der Deportationen.
Etwa 60.000 deutsche Sinti und 10.000 deutsche Roma leben heute in Deutschland. Der Landesverband Deutscher Sinti und Roma schätzt die Zahl der Sinti und Roma mit deutscher Staatsangehörigkeit in Schleswig-Holstein auf etwa 5.000 Menschen.