Stadtteilbüro
Das Thema Stadtteilbüros ist nach wie vor ein bestimmendes Thema in der kommunalpolitischen Landschaft. Leider werden hier häufig Wunsch und Wirklichkeit vermischt, mit dem Ziel das eigene politische Profil zu schärfen, bzw. zumindest das Gesicht zu wahren. Die gesamte Verwaltung steht vor einem großen Veränderungsprozess – viele der genutzten Gebäude sind abgängig, bzw. stark renovierungsbedürftig; die Digitalisierung der Verwaltung steckt noch in den Kinderschuhen, aber immerhin sind erste Schritte unternommen. Der demografische Wandel erfordert zudem neue und attraktive Personalentwicklung.„Wir wollen, dass die Verwaltung sich neu aufstellt und sich selbst wieder als Dienstleister einer modernen Stadt versteht“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Rathcke. „Ob und in welcher Geschwindigkeit das mit dem neuen Bürgermeister Lindenau gelingen kann, bleibt abzuwarten. Da sich aber auch die SPD wohlwollend zu diesen Aufgaben geäußert hat, gehen wir von einer aktiven und zeitnahen Unterstützung aus.“
Die Forderung nach einem Stadtteilbüro nördlich der Trave ist richtig und notwendig. Immerhin leben in diesem Einzugsgebiet fast 40.000 Menschen, die, bedingt durch die Trave, auf der anderen Seite der bisherigen Einrichtungen ihren Lebensmittelpunkt haben. Mit diesem neuen Büro würde es zu einer spürbaren Entlastung in den nur 2,7 km auseinanderliegenden Stadtteilbüros im Meesenring und in der Dr.-Julius-Leber-Straße kommen. Zudem ist es ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll, ein Büro nördlich der Trave zu befürworten.
„Mit dem geplanten Neubau der Bauverwaltung, vorzugsweise auf dem Gelände der Roddenkoppel, könnten weitere Verwaltungsbereiche dort zusammengefasst werden“, erklärt Thomas-Markus Leber, baupolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. „Wenn das Areal vom Schlachthofgelände über die Roddenkoppel bis hin zur nördlichen Wallhalbinsel entwickelt wird (entsprechende Pläne dazu liegen ja bereits vor), befindet sich dieser Verwaltungsneubau dann im neuen Herzen der Stadt. Der Ausbau des Verwaltungsteils im Meesenring hat über zwei Millionen Euro gekostet. Wenn nun zusätzliche Stadteilbüros eröffnet würden, verlagern sich die Kundenströme erneut. Eine Auslastung der Büros im Meesenring wäre damit evtl. nicht mehr gegeben. Daher empfehlen wir, mit der Eröffnung weiterer Stadtteilbüros zu warten und den Bedarf neu zu bewerten. Auch die Digitalisierung wird durch ein breiteres Online-Angebot der Verwaltung für Entspannung sorgen.
Der angedachte Bürgerkoffer kann zielgruppenorientiert eingesetzt werden; so können z. B. im Bereich der Universität oder in Alten-& Pflegezentren Angebote der Verwaltung gemacht werden.
Grundsätzlich ist ein weiterer Ausbau der Verwaltung auf der Altstadtinsel kontraproduktiv. Die Verkehrsbelastung ist schon heute hoch; Parkplätze, z. B. in der Dr.-Julius-Leber-Straße, sind kaum vorhanden. Die vorhandenen Gebäude und Grundstücke können durch Verkauf zur Finanzierung des Neubaus herangezogen werden.
Im Ergebnis bleiben also große Erwartungen und Aufgaben an die Verwaltungsspitze. Die FDP-Fraktion wird diese Entwicklung konstruktiv begleiten“, so Thomas-Markus Leber abschließend.