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Umwelt & Sport

Stiftung Naturschutz arbeitet mit Hochdruck an Aufklärung der verendeten Rinder in Neustadt i. H.

Schnell, lückenlos und absolut transparent will die Stiftung Naturschutz den Verdacht aufklären, dass ein Highland-Rind auf der Stiftungsweide in Neustadt i.H., Kreis Osthol-stein, verendet sei, weil es Jakobs-Kreuzkraut (JKK) gefressen haben soll. „Wir haben ein großes Interesse daran, herauszubekommen, ob das Highland-Rind tatsächlich auf der Wiese frisches Kreuzkraut gefressen hat oder ob die Leber-Schäden aus einer Winterfütterung mit Pyrrolizidin-Alkaloide-haltigen Heu resultieren oder gar ganz andere Ursachen haben,“, betont Walter Hemmerling, Geschäftsführer der Stiftung in Molfsee heute. Deshalb habe die Stiftung mit Aufkommen des Verdachts sofort reagiert. Jetzt sollen weitere Untersuchungen von mindestens fünf Rinderlebern schnellstmöglich Gewissheit bringen.

Gleich zu Beginn der kommenden Woche werden mehrere Galloway- und Highland-Rinder, die auf Flächen mit Jakobs-Kreuzkraut-Vorkommen, wie beispielsweise in Holnis, Kreis Schleswig-Flensburg, oder dem Eidertal, Kreis Rendsburg-Eckernförde, gegrast haben, geschlachtet. Ihre Lebern werden per Kühltransport an die Tiermedizinische Hochschule Hannover (TIHU) überbracht. Der diagnostische Pathologe Dr. Peter Wohlsein wird sie dort genau unter die Lupe nehmen und die Lebern auf Schäden durch Pyrrolizidin-Alkaloide (PA) untersuchen.

Überdies laufen derzeit noch die Gespräche zwischen der Stiftung Naturschutz mit dem Rinderhalter aus Neustadt, der den Verlust zu beklagen hat. Der Viehhalter hat der Stiftung ein weiteres Tier aus der Herde des verendeten Rinds in Aussicht gestellt. Sollte der Kauf einer Kuh gelingen, würde auch diese Leber nach der Schlachtung direkt an die TIHU Hannover geschickt.

Die Untersuchungs-Ergebnisse werden innerhalb der nächsten zwei Wochen erwartet. „Die Untersuchungen dienen als Pilotstudie und sollen uns erste Hinweise geben um eine Risikobewertung und Gefahrenabschätzung zu machen“, erklärt Dr. Aiko Huckauf, Leiter des JKK-Kompetenzzentrums bei der Stiftung. Statistisch belastbare Ergebnisse werden im Rahmen der wissenschaftlichen Untersuchungsreihe zur PA-Belastung von Weidetieren an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel erwartet. Unter der Leitung von Prof. Dr. Steffi Wiedemann werden die Lebern auf Schädigungen durch Pyrrolizidin-Alkaloide, sowie deren Rückstände untersucht.

Draußen auf den Stiftungsflächen laufen parallel zahlreiche Akut-Maßnahmen im Kampf gegen JKK. Überall im Land werden die Mäh-Maschinen jetzt auf das Jakobs-Kreuzkraut losgelassen.
Weitere Informationen unter http://www.stiftungsland.de/home/jkk-informationen/