Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein von der EU ausgezeichnet…

Foto: Christian Fischer

KIEL. Das Naturschutzprojekt „Management von Rotbauchunken-Populationen im Ostseeraum“ unter der Leitung der Stiftung Naturschutz ist von der EU-Kommission, Generaldirektion Umwelt, mit dem Titel „Best of the Best LIFE Nature Project“ ausgezeichnet worden. Zum Kreis der Bewerber zählten europaweit insgesamt 35 Projekte, die bis 2011 abgeschlossen wurden. Teilen werden sich die Stiftung Naturschutz und ihre Partner in Dänemark, Schweden und Lettland die Auszeichnung mit drei weiteren Projekten aus Deutschland und Dänemark. Der Preis wird offiziell am 23. Mai 2012 im Rahmen der Green Week, der größten jährlichen Konferenz zur europäischen Umweltpolitik, in Brüssel übergeben.

Mit dem Preis zeichnet die EU-Kommission Projekte aus, die mit EU-Geldern aus dem Programm LIFE Nature and Biodiversity mit 50 bis 60 Prozent kofinanziert werden. Zu den Auswahlkriterien zählen unter anderem die Verbesserung des Erhaltungszustandes der Art, der nachhaltige Umgang mit den zur Verfügung gestellten Geldern, die Einwerbung von Drittmitteln und die überregionalen Auswirkungen des Projektes.

Für das Rotbauchunken-Projekt hat die EU in der Zeit von 2004 bis 2009 insgesamt 1,3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der Eigenanteil der Stiftung Naturschutz und ihrer Partner belief sich auf nochmals 1,3 Millionen Euro. Zur Deckung dieses Betrages hat die Stiftung Naturschutz Drittmittel vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume und der Klara-Samariter Stiftung eingeworben.

Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf gratulierte der Stiftung Naturschutz zu dieser Auszeichnung: „“Die Professionalität, die große Fachkunde und der sorgsame Umgang mit öffentlichen Mitteln hat die europäische Kommission beeindruckt und ist auch für uns in Schleswig-Holstein ein Ansporn, unserer Stiftung auch weiterhin die notwendige Unterstützung zu geben, um erfolgreich sein zu können.““

Für die EU ist die Stiftung Naturschutz ein zuverlässiger Partner für LIFE-Projekte: Zusammen mit Partnern aus Frankreich, Rheinland-Pfalz und dem Saarland hat sie zwischen 2001 und 2005 1,4 Millionen Euro in die „Regeneration und Erhaltung von Trockenrasen in Deutschland“ investiert. Beim LIFE-Projekt „BaltCoast“ unter der Leitung der Stiftung Naturschutz kümmern sich 21 Partner aus Dänemark, Schweden, Estland, Litauen und Schleswig-Holstein seit sieben Jahren um den Erhalt und die Wiederherstellung bedeutender Küstenlebensräume der Ostsee. Bis Ende des Jahres werden rund 5,7 Millionen Euro in den Schutz von Lagunen- und Dünenlandschaften mit ihren typischen Bewohnern geflossen sein. Das aktuellste LIFE-Projekt der Stiftung Naturschutz widmet sich der Wiederansiedlung des Goldenen Scheckenfalters, der in Schleswig-Holstein als verschollen gilt. Rund 3,3 Millionen Euro fließen bis 2018 in das Artenschutzprojekt, die Hälfte steuert die EU bei, den Rest finanziert die Stiftung Naturschutz mit Landesmitteln. Darüber hinaus hat die Stiftung Naturschutz ein weiteres Projekt bei der EU-Kommission eingereicht und sieht einer Genehmigung zuversichtlich entgegen.