Stiftung Naturschutz stellt Schranken auf und holt mehr Wasser in den Rülauer Wald – ungetrübter Naturgenuss ist weiterhin gesichert
Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein hat die nächste Etappe auf dem Weg zur Waldwildnis im Rülauer Forst bei Schwarzenbek, Kreis Herzogtum Lauenburg, in Angriff genommen. In den vergangenen Tagen sind an den Eingängen in den 300 Hektar großen Wald 12 robuste Metallschranken aufgestellt worden. „Wir wollen damit verhindern, das Unbefugte ihre Gartenabfälle im Wald rechtswidrig entsorgen. Baumschnitt und Rasenabfallen gehören nicht hierher, sondern auf den Kompost im eigenen Garten oder in die Schwarzenbeker Kompostierungsanlagen“, erklärt der Stiftungsförster Eckard Wenzlaff. „Gleichzeitig wollen wir dem Holzdiebstahl vorbeugen, der in den letzten Monaten immer wieder zu beobachten war.“ Radfahrer, Spaziergänger und Rollstuhlfahrer müssen sich keine sorgen machen, denn links und rechts der Schranken bleibt für sie genügend Platz, ihrem Naturgenuss im Wald steht weiterhin nichts im Wege. Außerdem ist jetzt ein Bagger dabei die naturnahen Wasserverhältnisse in Teilbereichen des Waldes wiederherzustellen. „Wir verschließen deshalb einige künstliche Entwässerungsgräben verschließen und entfernen Betonrohre, damit sich bereits bestehende Senken wieder mit Wasser füllen“, erklärt Wenzlaff. „So leben historische Waldweiher und Sümpfe wieder auf.“ Außerdem werden an anderer Stelle Sohlgleiten und Furten gebaut. In dem Bereich der Furten kann es auf den Wegen auch schon mal feuchter werden – ein beherzter Sprung von Stein zu Stein wie im Alpenvorland schafft da Abhilfe. „So wollen wir die Menschen für die Faszination eines „unaufgeräumten“, wilden Waldes mit eigendynamischen Prozessen noch mehr begeistern“, hofft Wenzlaff. Mehr Wasser im Wald bedeutet auch mehr Leben: Libellen, Amphibien und Vögeln werden so neue Lebensräume angeboten. In den zeitweilig, aber auch dauerhaft überfluteten Bereichen können sich wieder größere Bruchwälder entwickeln. Gleichzeitig wird die Wasserrückhaltefunktion deutlich verbessert und das Abwassersystem der Stadt Schwarzenbek bei Starkregen deutlich entlastet.









