Sport & Freizeit

Stürmischer Auftakt der 116. Travemünder Woche

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Foto: TBF/Markus Neumeier

Travemünde. Mit mäßigen bis frischen Winden zu Anfang und Starkwind an der Grenze des Segelbaren am Nachmittag begann am Sonnabend (23. Juli) die 116.
Travemünder Woche. Neun Tage bestimmen nun fast 3.000 Aktive zwischen Nordermole und Priwall das Geschehen. Im Mittelpunkt des stürmischen Auftakts standen die olympischen Laser, 49er, Tornados und 470er, während die Seesegler am Abend zur Langstrecke der internationalen deutschen Meisterschaft aufbrachen…„Das hat richtig gekracht. Im letzten Rennen war es nur noch Überlebenstraining,“ berichtete Lokalmatador Helge Sach, der dieses Jahr wieder in der Formula-18-Klasse antritt und nach dem Jubiläum 2004 nun den elften Travemünder Woche-Sieg anstrebt. Nach zwei Tagessiegen und einem zweiten Platz führt er mit Bruder Christian die Gesamtwertung an. „Wir segeln aber in der klassischen Mannschaftsaufstellung,“ so Helge Sach, „ich bin doch wieder am Steuer.“ Das Erfolgs-Duo wollte eigentlich die Rollen tauschen, um Erfahrung auf der Position des anderen zu sammeln. „Wir hatten aber überhaupt keine Zeit, uns darauf einzustellen.“ Mit der Bronzemedaille von der Formula-18-WM in der Tasche zeigten die Brüder auf ihrem Heimatrevier nicht nur der direkten Konkurrenz, was sie können. Am Ende überholten sie sogar den deutschen Nachwuchs in der olympischen Tornado-Klasse, der mit dem etwa zehn Prozent schnelleren Boot auch noch fünf Minuten früher gestartet war. Ihre liebe Mühe hatten auch die Olympia-Starter von Athen, Roland Gäbler und Gunnar Struckmann (Tinglev/Kiel), die nur dank eines Tagessiegs im dritten Rennen noch auf den dritten Rang vorrückten.
Nur mäßig zufrieden war auch Laser-Hoffnung Simon Grotelueschen vom Lübecker Yacht-Club. Nach drei Wettfahrten belegt er nur Rang acht. „Ich habe im ersten Rennen gleich einen Fehler gemacht, der mich zurückwarf,“ so das Nachwuchstalent, „jetzt muss ich sehen, dass ich an der Spitze dranbleibe.“ „Für die Baustelle ganz okay,“ lautete der knappe Kommentar von Holger Jess über die Gesamtführung in der internationalen deutschen Meisterschaft der 505er. Der Eckernförder Weltmeister hatte mit seinem Steuermann Wolfgang Hunger (Strande) nach Rang sechs zwei glatte Tagessiege hingelegt. „Wir haben nur die Fehler der anderen eingesammelt,“ so Jess, „wir basteln noch am Boot.“ Um 19 Uhr am Sonnabend Abend wurde die Langstrecke der internationalen deutschen Meisterschaft der Seesegler gestartet. Sie führt über 120 Seemeilen über einen abwechselungsreichen Kurs durch die westliche Ostsee.
„Ein Katzensprung“, meinte Thomas Jungblut, Taktiker von der Kieler Titelverteidigerin „L+M Hispaniola“ in der IMS-Klasse I, „auf der EM mussten wir 340 Seemeilen Gotland Runt segeln.“ Einer der härtesten Herausforderer dürfte die „Hanseatic Lloyd“ von Christian Plum (Bremen) werden.
Segeltrimmer Matti Paschen (Hamburg): „Die Langstrecke ist wegen des hohen Wertungsfaktors besonders wichtig. Aber hoffentlich sind wir schnell am Ziel.“ Der 33-Jährige hatte diese Woche beim deutschen America`s Cup-Projekt United Internet Team Germany angeheuert. Paschen mit einem Augenzwinkern:
„Nun bin ich ja eigentlich nur noch Tagessegler.“

Der Gesamtstand nach dem ersten Tag der 116. Travemünder Woche

Olympische 470er: 1. Doffing/Kaminski (Darmstadt) 8, 2. Busch/Busch
(Darmstadt) 9, 3. Böhlke/Blumenkamp (Krefeld) 11.

Olympische 49er: 1. Sieber/Kruse (Österreich) 12 Punkte, 2. Rein/Boehmer
(Kiel) 13, 3. Lewin/Lewin (Barkelsby) 17.

Olympische Laser: 1. Alexander Schlonski (Rostock) 4 Punkte; 2. Tobias Schadewaldt (Kiel) 5, 3. Mathias Rieck (Rostock) 11.

Olympische Tornado: 1. Style/Vials (Großbritannien) 7 Punkte, 2.
Kirilyuk/Ushkov (Russland) 8, 3. Gäbler/Struckmann (Tinglev) 12.

Internationale Deutsche Meisterschaft der 505er: 1. Hunger/Jess (Strande) 8 Punkte, 2. Lehmann/Schöler (Hamburg) 13, 3. Köchlin/Priegann (Molfsee) 16.

29er: 1. Friedhoff/Munding (Duisburg) 6 Punkte, 2. Jepsen/Jepsen
(Heikendorf) 15, 3. Barche/Osterloh (Lübeck) 16.

420er: 1. Radowki/Kondlewski (Polen) 7 Punkte, 2. Oliver/Thomson
(Australien) 8, 3. Kerl/Hall (Australien) 9.

Beneteau 25: 1. Niklas Ganssauge (Hamburg) 8 Punkte, 2. Helmar Nauck
(Berlin) 16, 3. Oliver Schwall (Preetz) 22.

Flying Dutchman: 1. König/Janisch (Marburg) 5 Punkte; 2. Langefeld/Wilbert
(Mayen) 9, 3. König/Brack (Waldeck-Niederwerbe) 10.

Formula 18: 1. Sach/Sach (Zarnekau) 4 Punkte, 2. Wolf/John (Hamburg) 9, 3.
Lindstädt/Hahn (Norderstedt) 9.

J-22: 1. Menzner/Lichte/Wolter (Stein) 5 Punkte, 2. Verkuyl/Verwoest/de Pree
(Niederlande) 9, 3. Regener/Regener/Regener (Bremen) 19.

Pirat: 1. Babendererde/Oehme (Lübeck) 2 Punkte, 2. Kaitschick/Gardeweg
(Lübeck) 7, 3. Witzmann/Kretschmann (Berlin) 7.

Skiff Open: 1. Christian Brandt (Hamburg) 5 Punkte, 2. Achim Kreutzer
(Hamburg) 8, 3. Tobias Kunz (Hamburg) 15.

Streamline: 1. Schultheiss/Schulte/Thiele (Kleinmachnow) 8 Punkte, 2.
Bähr/Bähr/Herbst (Berlin) 10, 3. Labek/Müller/Ulf (Oberaudorf) 14.