Taten statt Worte: Sofortmaßnahmeprogramm für Flughafen

Die Politikerbesuche am Flughafen mit „warmen Worten“ schaffen keinen Fortschritt in der Sache. Mit einigen freundlichen Gesprächen können nicht Versäumnisse von Jahren aufgeholt werden. Das neu begonnene Planungsverfahren muss zügig und ohne politische Ablenkung durchgezogen werden.
Daneben muss es aber ein Sofortmaßnahmeprogramm geben, wie die weiteren Verluste des Flughafens eingedämmt werden können. Und natürlich muss ein solches Programm verbindlich mit den Investoren – wenn sie denn wirklich bei der Stange bleiben wollen – abgestimmt werden… Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der Flughafengesellschaft sind jetzt aufgefordert, unternehmerisches Krisenmanagement zu praktizieren. Die Lübecker sind gespannt, ob dies besser funktioniert als das fehlgeschlagene politisch-administrative Krisenmanagement.
Getreu einem alten unternehmerischen Grundsatz muss die Frage lauten: Mit wie viel zusätzlichen Kosten kann welcher Zusatznutzen in welchem Zeitraum erreicht werden, und wie groß sind die Risiken hierfür einzuschätzen. Das Prinzip Hoffnung darf jedenfalls nicht mehr handlungsleitend sein.
Natürlich fällt es einem Kandidaten ohne Insider-Kenntnisse der Flughafengesellschaft schwer, konkrete Vorschläge zu unterbreiten. Dennoch seien 3 pragmatische Hinweise gegeben:
Nicht nur Erhöhung der Parkgebühren, sondern soweit vertraglich möglich auch jeder anderen Gebühr am Flughafen. Angesichts billigster – aber dennoch gewinnbringender – Flugpreise ist jedenfalls keine weitere öffentliche Subvention von Urlaubs- und Geschäftsreisen vertretbar.
Nutznießer des Flughafens in die wirtschaftliche Verantwortung ziehen. Wenn es denn richtig ist, dass die schon heute gegebene und vom Flughafen so bekundete Umwegrentabilität des Flughafens im Bereich des Tourismus und Handels „riesengroß“ ist, dann dürfte es doch auch nicht schwer fallen, von dort Krisenbewältigungsbeiträge nachzufragen.
Und dann wäre da noch die Auslastungserhöhung des Flughafens durch andere kleinere Linien und Charterflüge. Denn das errechnete Wachstumspotential des Flughafens wurde doch seinerzeit auch nicht allein auf Ryanair abgestellt. Also Akquisition weiterer Flüge – aber nur, wenn sich diese auch rechnen.









