Das interaktive Online-Magazin seit 1999

Aktuelle Nachrichten, lokale Themen aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik, Wirtschaft, Rezensionen und Veranstaltungen

Menschlich gesehen

Teenager: Fettsucht erhöht Herzrisiko – Mehr als ein Fünftel britischer Kinder bei Schulbeginn übergewichtig

Ungesundes Essen: Fettsucht bei Kindern dramatisch zugenommen (Foto: Thommy Weiss/pixelio.de)

Vancouver (pte/25.10.2010/10:00) – Die Blutgefäße fettsüchtiger Teenager ähneln denen von Menschen mittleren Alters. Schon bei Dreizehnjährigen wurden Anzeichen einer Versteifung der Aorta nachgewiesen. Diese Veränderung der größten Arterie des menschlichen Körpers ist laut den Wissenschaftlern des British Columbia Children’s Hospital http://www.bcchildrens.ca ein erster Hinweis auf eine Herzerkrankung.Die British Heart Foundation http://www.bhf.org.uk bezeichnet Fettsucht bei Kindern laut BBC als tickende Zeitbombe. Die Verhärtung der Arterien, die das Herz mit Blut versorgen, gilt als eine der entscheidenden Veränderungen bei Herzerkrankungen. An der Studie nahmen insgesamt 63 Kinder mit einem Durchschnittsalter von 13 Jahren teil.

Drastische Zunahme

Fettsucht bei Kindern hat in den letzten zwei Jahrzehnten drastisch zugenommen und steigt weiter. Es ist daher zu befürchten, dass Herzanfälle oder Schlaganfälle und Typ-2-Diabetes bei immer jüngeren Menschen auftreten werden. Für die aktuelle Untersuchung wurde die Elastizität der Aorta mit Hilfe von Ultraschall festgestellt.

Als die Ergebnisse der fettsüchtigen Teenager mit jenen von 55 normalgewichtigen Kindern verglichen wurden, zeigten sich deutliche Unterschiede. Besorgnis erregend ist laut den Wissenschaftlern, dass diese Ergebnisse keine Entsprechungen bei ähnlichen Unterschieden hinsichtlich Blutdruck und Cholesterin hatten. Dieses Fehlen von Entsprechungen weist darauf hin, dass potenziell lebensbedrohliche kardiovaskuläre Probleme sich ohne weitere Symptome während der Kindheit entwickeln.

Blutdruck nur unwesentlich erhöht

Kevin Harris, einer der Wissenschaftler, der die Forschungsergebnisse auf dem derzeit in Montreal stattfindenden Canadian Cardiovascular Congress http://www.cardiocongress.org/english/home_EN.html präsentierte, erklärte, dass der systolische Blutdruck bei den fettsüchtigen Studienteilnehmern nur unwesentlich erhöht war.

Harris will jetzt erforschen, ob sich diese Veränderungen der Aorta durch eine verbesserte Ernährung und Sport wieder rückgängig machen lassen. June Davison von der British Heart Foundation erklärte, dass 2009 mehr als ein Fünftel der Kinder beim Schulbeginn fettsüchtig oder übergewichtig war.