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Politik & Wirtschaft

Topstimmung im Handwerk auch zum Jahresende

Flensburg/Lübeck, 10.01.2011 – Die Stimmung im schleswig-holsteinischen Handwerk ist ausgezeichnet. Über 40 % der befragten Betriebsinhaber/innen beurteilen ihre Geschäftslage als gut. Damit wurden die Erwartungen hinsichtlich der Geschäftslage im letzten Quartal 2010 wurden deutlich übertroffen. Hier machte sich der anhaltende Wirtschaftsaufschwung in Deutschland bemerkbar. Ein kleiner Schönheitsfehler war nur der unerwartet frühe Wintereinbruch im Dezember. Etwa 500 Handwerksbetriebe haben im Zeitraum Oktober bis Dezember 2010 unter anderem ihre Geschäftslage im Rahmen der vierteljährlich durchgeführten Konjunkturumfrage beurteilt: 41 % der Betriebe beurteilten diese mit gut (47 % befriedigend, 12 % schlecht). Ende September 2010 erwarteten nur 19 % der Handwerker eine gute Geschäftslage (71 % befriedigend, 10 % schlecht). Das Aufschwungjahr 2010 führte somit im Quartalsabstand zu einer kontinuierlich verbesserten Stimmungslage.
„Das Handwerk ist auf dem Wachstumspfad. Allerdings wird nach dem Auslaufen des Konjunkturpakets die Zahl der öffentlichen Aufträge zurückgehen. Ob Zuwächse an privaten Aufträgen dies ausgleichen können, bleibt ungewiss. 2011 wird bei uns Handwerkern ein spannendes Jahr“, sagte Horst Kruse, Präsident der Handwerkskammer Schleswig-Holstein.

Prognose für das I. Quartal 2011

Für den Winter 2011 geht das schleswig-holsteinische Handwerk von dem saisonal üblichen Stimmungseinbruch aus.

Insgesamt erwarten 13 % der Betriebe von einer Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation, während 69 % kaum Veränderungen und 18 % eine Verschlechterung prognostizieren. Dabei fällt auf, dass es Gewerbegruppen mit deutlich negativen und stark positiven Zukunftserwartungen gibt.

Besonderheiten aus beiden Kammerbezirken und den einzelnen Gewerbegruppen

Die Flensburger Handwerksbetriebe waren erneut optimistischer als die Lübecker Kollegen. Dieser seit langem festgestellte Unterschied liegt insbesondere in der stärkeren Industrielastigkeit und Konkurrenzdichte im „Speckgürtel“ von Hamburg.

In den einzelnen Gewerbegruppen gab es erneut Abweichungen zwischen beiden Kammern:

Während beim Bauhauptgewerbe im ganzen Land der frühe Wintereinbruch zu einem Stimmungsrückgang führte, konnten die Betriebe des Ausbaugewerbes aus beiden Kammerbezirken dieser Negativentwicklung widerstehen und vermeldeten erneut eine Topstimmung. Die industrienahen Gewerke wiesen im südlichen Landesteil eine bessere Geschäftslage als im „hohen Norden“ auf. Während sich die Stimmung im Kfz-Gewerbe im ganzen Land deutlich verbesserte, sah es beim Nahrungsmittelgewerbe sehr unterschiedlich aus: Der positiveren Geschäftslage im Kammerbereich Lübeck stand eine deutliche Verschlechterung im Flensburger Raum entgegen. Die wirtschaftliche Situation des Gesundheitsgewerbes hat sich in ganz Schleswig-Holstein auf leicht überdurchschnittlichem Niveau stabilisiert. Einen Stimmungsrückgang vermeldeten die Betriebe des personenbezogenen Dienstleistungsgewerbes in beiden Kammerbezirken.

Fazit

Trotz Schnee und Glatteis kam die Stimmung des gesamten Handwerks in Schleswig-Holstein zum Jahresende 2010 nicht „ins Rutschen“. Nur der Baubereich litt naturgemäß unter dem Winter. Die insgesamt deutlich übertroffenen Erwartungen sind ein Indiz für die sehr stabile schleswig-holsteinische Handwerkskonjunktur. Auch die Prognose für das I. Quartal 2011 fällt vergleichsweise zufriedenstellend aus: Das Handwerk rechnet sogar mit steigenden Preisen.

„Ich kann nur hoffen, dass die gute Stimmung jetzt nicht durch einen allzu harten und langen Winter getrübt wird“, so Präsident Kruse.