Trauer um Professor Dr. Peter Baron von der Osten-Sacken
Abseits der Öffentlichkeit ist ein großer Wissenschaftler am 10. März verstorben: der Wahl-Lübecker Professor Dr. Peter Baron von der Osten-Sacken. Geboren am 29. Mai 1909 im lettischen Mitau. Gründer der Lübecker Sternwarte, Ehrenmitglied des „Arbeitskreises Sternfreunde Lübeck e. V.“, Lehrer, Autor von neun bemerkenswerten Büchern. Gründer und Ehrenvorsitzender des 3D-Archivs e. V. sowie langjähriger Leiter des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Lübeck.
Foto (Reinhard Bartsch): Dr. Peter Baron von der Osten-Sacken mit der Erfindung seiner 3D-Video-Technik Vor vier Jahren feierte er noch Eiserne Hochzeit mit seiner Ehefrau Ringmor. Der Verfasser hat ihn da noch besucht. Wie später, um auf seine Erfindung, die 3-D-Video-Technik, und auf den von ihm gegründeten Verein „3-D-Archiv“ aufmerksam zu machen. Die Neuerung: Mit dieser Technik ist das Betrachten des Bildschirm in 3D ohne spezielle Brille möglich.
Er trat vehement dafür ein, Zeitgeschehen auf „3-D“ zu bannen, um der „Nachwelt“ die aus seiner Sicht dafür einzig wahre Dimension zu vermitteln.
Was für die Propheten oftmals im eigenen Lande gilt, war für ihn zumindest zutreffend, was diese Technik anbetraf: Sie setzte sich einfach (noch?) nicht in seinem Sinne weitgehend genug durch.
Bemerkenswert sein Buch „Wem kann man glauben, was kann man glauben“. Glaubensdinge und Gedanken um die Entstehung der Welt – wie in „Bau der Welt“ – vom Atom zum Schwarzen Loch: Publikationen, die für Aufsehen sorgten. Die vielleicht jetzt erst so recht erkannt werden. So, wie dies im Lauf der Welt oftmals geschieht.
Die Trauerfeier findet am Donnerstag, 27. März 2008, um 14.15 Uhr in der Kapelle des Burgtorfriedhofs zu Lübeck statt.
Biografie:
Peter Baron von der Osten-Sacken (* 1909 in Mitau, † 10. März 2008 in Lübeck) war ein deutscher Astronom und Physiker.
Von der Osten-Sacken, der aus einem deutsch-baltischen Adelsgeschlecht stammt, studierte an der Universität Riga Astronomie, Physik und Mathematik. 1939 wurde er in das Deutsche Reich umgesiedelt und promovierte in Berlin zum Dr. phil.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte und arbeitete er in Lübeck, wo er neben seinen wissenschaftlichen Forschungen an den städtischen Gymnasien lehrte und zudem am 30. Mai 1952 die Sternwarte Lübeck gründete, deren Direktor er bis zu seiner Verabschiedung im Februar 1990 blieb. Überdies verfasste er mehrere Bücher. Sein Haupttätigkeitsfeld war die Galaxienforschung.
In den 1990er Jahren entwickelte Peter von der Osten-Sacken ein 3D-Videosystem, das ohne die bei herkömmlichen Verfahren notwendigen Filter auskommt. Unter der Bezeichnung X3D wird sein System von der deutsch-amerikanischen Firmengruppe X3D Technologies zur kommerziellen Nutzbarmachung weiterentwickelt.
Peter von der Osten-Sacken, der seit 1939 mit seiner Ehefrau Rigmor (* 1919) verheiratet war, hinterlässt einen Sohn und eine Tochter, drei Enkel und drei Urenkel.