Trompetenklänge für das „Dornröschen von Kotzenbüll“
Als Solist zählt Ludwig Güttler auf Trompete und Corno da caccia zu den erfolgreichsten Virtuosen der Gegenwart. Am Sonntag, den 6. September um 20.00 Uhr gilt seine Musik einem Juwel von überregionaler geschichtlicher und kultureller Bedeutung auf Eiderstedt, der Kotzenbüller „Färber-Orgel“. Gemeinsam mit dem Organisten Friedrich Kircheis spielt er im Benefizkonzert Werke von Bach, Händel, Buxtehude und anderen barocken Komponisten. Das Konzert findet in der Tönninger St. Laurentiuskirche statt.
Die Kotzenbüller Orgel hat zwar ein neugotisches Gesicht, aber verbirgt dahinter Pfeifen aus fast fünf Jahrhunderten. Bis in die Zeit um 1550 reicht das Pfeifenmaterial zurück. Das hat eine Untersuchung ergeben. Die nächste Pfeifengeneration stammt aus dem Jahr 1740.
Es ist ein Verdienst des Tönninger Orgelbauers Johann Hinrich Färber, dass dieses historische Material erhalten worden ist. Er baute die Orgel in St. Nicolai zwar neu, aber bemühte sich die vorgefundenen Pfeifen zu erhalten. So hat er klingendes Material aus Spätmittelalter, Renaissance und Barock zu einem stimmigen Klangkonzept vereint und bietet zudem einen Blick in die Geschichte der Orgelbautechnik über die Jahrhunderte.
Doch seit Jahrzehnten schläft das Instrument. Der Orgelbauverein Kotzenbüll hat es sich zur Aufgabe gemacht, das historische Werk wieder zum Klingen zu bringen. Für dieses ehrgeizige Vorhaben bekommt der Verein nun Unterstützung aus Dresden.
Ludwig Güttler ist nicht nur als Solist hervorragend. Durch seinen vielfältigen Wirkungskreis hat er zudem ein weltweites Renommé als Dirigent, Forscher, Veranstalter und Förderer erworben. Nach dem Studium in Leipzig folgte er als Solotrompeter dem Ruf des Händel-Festspiel-Orchesters nach Halle und von 1969-1980 an die Dresdner Philharmonie. Lehraufträge führten ihn an das Internationale Musikseminar Weimar und als Professor an die Dresdner Musikhochschule. Güttlers Forschungen ist es zu verdanken, dass die Konzertliteratur durch zahlreiche vergessene oder bisher unbekannte Werke dieser Epoche reicher wurde.
Er gründete 1976 das „Leipziger Bach-Collegium“, 1978 das „Blechbläserensemble Ludwig Güttler“ sowie 1985 das Kammerorchester „Virtuosi Saxoniae“, deren Leiter und Solist er ist. Er musiziert mit seinen Ensembles und in der Besetzung „Trompete-Orgel“ jährlich in ca. 100 Konzerten. Verschiedene Preise und Ehrungen zeichnen sein Schaffen aus.
Sein seit 1979 ständiger Partner an der Orgel, Friedrich Kircheis, begleitet ihn ebenso im Ensemble „Virtuosi Saxoniae“ und im „Leipziger Bach-Collegium“. Kirchheim war nach seinem Studium an der Hochschule für Musik in Leipzig als Kirchenmusiker, Chordirektor und Orgelsolist tätig. 1971 wurde er Kantor und Organist an der Diakonissenhauskirche Dresden. Breiten Raum nahm seine kammermusikalische Arbeit als Cembalist und Organist bei den Dresdner Kammersolisten (1975–1982) ein. 1972 war er Preisträger beim IV. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb in Leipzig. Neben seinem virtuosen Orgelspiel gilt seine Liebe der Aufführung der Kirchenkantaten Johann Sebastian Bachs in der Kirche St. Elisabeth in Dresden.
Karten für das Konzert in Tönning sind zum Preis von 35 Euro bereits im Vorverkauf bei Hamkens am Markt in Tönning (04861/356), Touristinfo Garding (04862-469) Walter Seemann Garding (04862/426), Touristinfo Tönning (04861-61420), Kirchenbüro: Sankt Peter-Ording (04863-2260), Tönning (04861-382), Garding (04862/17267) erhältlich. Es besteht freie Platzwahl. Einlass ist um 19.00.