Das interaktive Online-Magazin seit 1999

Aktuelle Nachrichten, lokale Themen aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik, Wirtschaft, Rezensionen und Veranstaltungen

Veranstaltungen

Tschüss Rasseliste

Tschüss Rasseliste  – Am 09.07.2016 um 14:00 Uhr versammeln sich Hundebesitzer und -freunde  auf dem Rathausmarkt, um gegen das Hamburger Hundegesetz und die Rasseliste zu demonstrieren. Eine Gruppe von Listenhundbesitzern aus Hamburg und dem Hamburger Umland organisieren diese Veranstaltung, um ein Umdenken der Politik in Bezug auf Listenhunde anzuregen. Verschiedene Hundevereine werden mit Informationsständen vor Ort sein, Redner aus Politik und dem Tierschutz erörtern ihre Sicht der Lage. Gegen 15:00 Uhr wird man gemeinsam vom Rathausmarkt, über den Ballindamm und den Glockengießerwall und zurück über die Mönckebergstraße auf den Rathausmarkt laufen. Ein Fotograf bietet die Möglichkeit, ein „Kiss the Pitbull“-Foto sowie Bilder der Halter mit ihrem Hund zu machen.

Der Hintergrund

Seit einem tragischen Vorfall im Jahr 2000 haben die einzelnen Bundesländer unterschiedliche Gesetze bezüglich der Haltung bestimmter Rassen erlassen. Viele Bundesländer haben diese, im Allgemeinen als Rasseliste bezeichneten, Gesetze im Laufe der Jahre geändert, angepasst oder gänzlich abgeschafft. Hamburg gehört zu den Bundesländern mit den strengsten Auflagen. Trotz der Rasseliste sind die Beißvorfälle in Hamburg nicht weniger geworden. Zusätzlich wurde die pauschale Gefährlichkeitsvermutung bei bestimmten Rassen durch die TH Hannover wissenschaftlich widerlegt. Keine Rasse hat von Geburt an ein höheres Aggressionspotential als andere Hunderassen. Das soziale Umfeld des Hundes ist ausschlaggebend. In Hamburg gelten vier Rassen (American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier, Bullterrier und deren Mischlinge) pauschal als immer gefährlich. Das heißt, selbst ein positiv bestandener Wesenstest befreit den Hund nicht von Leine und Maulkorb. Auch das Betreten der Freiläufe im Hamburger Stadtgebiet sowie das Nutzen der öffentlichen Verkehrsmittel ist Hunden dieser Rassen untersagt. Um die Anzahl der sogenannten „Kategorie 1 Hunde“ zu reglementieren wurde festgelegt, dass man vor Anschaffung eine von der Stadt ausgestellte Genehmigung zur Haltung des Hundes benötigt, welche unter normalen Umständen nicht erteilt wird. Elf weitere Rassen (Bullmastiff, Dogo Argentino, Dogue de Bordeaux, Fila Brasileiro, Kangal, Kaukasischer Owtscharka, Mastiff, Mastin Español, Mastino Napoletano, Rottweiler, Tosa Inu und deren Mischlinge) gelten in Hamburg als widerlegbar gefährlich. Das heißt, durch einen positiv bestandenen Wesenstest kann man eine Maulkorb- sowie durch eine Gehorsamsprüfung eine Leinenbefreiung erlangen. Für diese „Kategorie 2 Hunde“ benötigt man auch eine von der Stadt ausgestellte Genehmigung zur Haltung des Hundes. Diese wird in fast allen Fällen erteilt.