Uferschnepfe, Rotschenkel, Kiebitz und Co. – für Wiesenvögel soll’s bergauf gehen – Stiftung Naturschutz optimiert Feuchtwiesen an der Eider bei Oldenswort
Ein rund 250 Hektar großer Feuchtwiesenkomplex im Naturschutzgebiet (NSG) Oldensworter Vorland bei Tönning, Kreis Nordfriesland, und auf der gegenüberliegenden Seite der Eider im NSG Dithmarscher Eidervorland mit Watt, Kreis Dithmarschen, wird in den nächsten Wochen auf der weiter für Wiesenvögel optimiert. Bereits im Mai haben die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und das MOIN (Michael-Otto-Institut im NABU Bergenhusen) im Rahmen des LIFE+-Naturschutz-Projektes „Limosa“ eine 50-köpfige Gallowayherde angeschafft und auf die Naturschutzflächen des Landes Schleswig-Holstein aufgetrieben. Die Vierbeiner sind hier in Sachen Naturschutz unter-wegs und sorgen mit ihrem Appetit auf Grünzeug dafür, dass sich nicht nur Limosa limosa – so der wissenschaftliche Name der Uferschnepfe -, sondern auch andere stark rückläufige Wiesenvogelarten, wie Kiebitz, Rotschenkel oder Bekassine, wieder wohlfühlen .Nun soll das Gebiet mit einem umfangreichen Bündel von Maßnahmen weiter für diese Limikolen aufgewertet werden.
Oliver Granke, Projektleiter der Stiftung Naturschutz, Steffen Gaehme, Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Franz Brambrink, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Nordfriesland, und der Gebietsbetreuer Holger Bruns, NABU Naturzentrum Katinger Watt, treffen sich zum Baubeginn und erläutern Ihnen gern die Hintergründe des Artenschutzprojektes.
Zu diesem Pressegespräch am
Donnerstag, 22. August, um 11:00 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz des Nationalparkzentrums Multimar Wattforum, Dithmarscher Straße 6, 25832 Tönning
laden wir Sie herzlich ein.
Bereits in den Vorjahren hat das Landesamt für Natur, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) umfangreiche Maßnahmen umgesetzt, um dieses Schutzgebiet für Wiesenvögel und rastende Meeresgänse zu verbessern. Nun wollen die Projektpartner auf der Grundlage von Planungen des LLUR und des NABUs in einem weiteren Schritt dafür sorgen, dass die Charaktervögel der West-küste eine prall gefüllte Speisekammer vorfinden und die Kinderstube für die Aufzucht der Jungen optimal eingerichtet ist. Dabei wird in den nächsten Wochen gleich ein ganzes Bündel von Maßnahmen in Angriff genommen: Zäune werden abgebaut, um die Weideeinheiten naturschutzgerecht zuzuschneiden. So können auch die Grabenränder mit beweidet werden, denn sie bieten mit ihrem Schilf und Weidengebüschen Räubern, unter ihnen der Fuchs, gute Verstecke bei der Jagd auf die Wiesenvögel.
Darüber hinaus werden neue Kleingewässer angelegt und Grabenstaue gesetzt, um mehr Wasser in der Fläche zu halten. Neue Übergänge über Gräben und Priele erleichtern den Rindern den Zugang zu den Weidegründen, die derzeit noch mit Schilf zugewachsen sind. Durch die Beweidung entsteht zukünftig ein übersichtliches Feuchtwiesenterrain für Wiesenvögel direkt an der Eider. Der Clou: Die neu gesetzten Zäune erhalten zusätzlich eine besonders gut sichtbare Elektrokordel, damit gerade Uferschnepfen bei schlechter Sicht nicht in den Stacheldraht fliegen und sich tödlich verletzen.
Rund 6,1 Millionen Euro fließen bis 2022 in das Artenschutzprojekt zur Umsetzung von Maßnahmen in Natura 2000 Gebieten in Schleswig-Holstein, die Hälfte kommt aus dem EU-Förderprogramm LIFE+.
Bitte denken sie an festes Schuhwerk oder Gummistiefel.