Umfangreiche Bauarbeiten im Kieler Hauptbahnhof
Investition von rund 12 Millionen Euro • Teilweise Auswirkungen auf den Zugverkehr (Hamburg, 20. Februar 2014) Heute stellte Manuela Herbort, Konzern-bevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, in Kiel gemeinsam mit Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein, die umfangreichen Bauarbeiten im Kieler Hauptbahnhof (Hbf) sowie in Neumünster, Elmshorn und Wrist vor. Das Land Schleswig-Holstein hatte das Netz-Mitte neu ausgeschrieben. Ab Dezember bestehen zwei Verbindungen pro Stunde zwischen Kiel und Hamburg, eine davon mit Umstieg in Neumünster. Ebenso verkehren die Züge zwischen Hamburg und Flensburg künftig im Stundentakt. Voraussichtlich im Frühjahr 2015 soll zwischen Kiel und Rendsburg ein Halbstundentakt starten. Darüber hinaus wird eine neue Zugverbindung im Stundentakt zwischen Kiel und Schönberger Strand diskutiert.
Um diese zusätzlichen Verkehre bewältigen zu können, sind erhebliche Erweiterungen der betrieblichen Kapazität des Kieler Hbf notwendig. Um Platz für zwei neue Bahnsteiggleise zu schaffen, werden die Bahnsteige zwischen den Gleisen 1 und 2 sowie zwischen den Gleisen 5 und 6 zu sogenannten Zungenbahnsteigen umgebaut. Außerhalb der Bahnhofshalle entsteht so pro Bahnsteig zu den bereits vorhandenen je eine neue Bahnsteigkante.
Verkehrsminister Reinhard Meyer: „Der Umbau des Kieler Hbf zum neuen Bahnknoten ist nötig, um die Nahverkehrsoffensive des Landes umzusetzen. Wir wollen mit einem besseren Angebot mehr Menschen auf die Bahn bringen. Damit schaffen wir insbesondere auch für die Pendler, die von den Bauarbeiten auf der A 7 betroffen sein werden, eine attraktive Alternative. Ich freue mich, dass die DB AG die Ideen des Landes hier so tatkräftig unterstützt.“
„Der seit Jahren größte Umbau des Kieler Bahnhofs stellt eine große logistische Herausforderung dar, da ein Großteil der Arbeiten unter dem rollenden Rad stattfinden. Einschränkungen im Zugverkehr lassen sich dabei leider nicht vermeiden“, sagte Manuela Herbort: „Wir halten die Auswirkungen auf unsere Fahrgäste so gering wie möglich und freuen uns auf die neuen verkehrs-betrieblichen Möglichkeiten im Netz Mitte ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014.“
Gearbeitet wird in mehreren Phasen.
Bisher liefen vorbereitende Arbeiten, wie beispielsweise das Umverlegen von Kabeln sowie die Herstellung von Fundamenten für Oberleitungsmaste. Außerdem wurde am Gleis 6 eine neue Stützmauer gebaut.
In der nächsten Phase entstehen von Donnerstag, 3. April bis Montag, 7. April sowie von Freitag, 18. April bis Montag, 21. April neue Weichenverbindungen samt Oberleitung und entsprechender Signaltechnik, um die neuen Bahnsteig-gleise anfahren zu können. Zudem ist die Anpassung der Software im elektronischen Stellwerk (ESTW) notwendig.
Bis zum Herbst entstehen die neuen Zungenbahnsteige mit den entsprechenden Gleisen und Signaleinrichtungen.
Während der Arbeiten sind Zugfahrten nur eingeschränkt im Kieler Hbf möglich.
Betroffen sind die Züge auf den Strecken
• Kiel–Hamburg:
Fahrplanänderungen bei zahlreichen Zügen von Kiel nach Bordesholm bzw. Neumünster sowie in der Gegenrichtung.
• Kiel–Lübeck:
Fahrplanänderungen bei zahlreichen Zügen von Kiel nach Raisdorf sowie in der Gegenrichtung.
• Kiel–Husum:
Fahrplanänderungen bei zahlreichen Regionalbahnen (RB) Kiel und Kiel-Hassee Citti Park bzw. Rendsburg sowie in der Gegenrichtung.
• Kiel–Flensburg:
Fahrplanänderungen bei zahlreichen RB von Kiel nach Eckernförde sowie in der Gegenrichtung. Die RB zwischen Kiel und Flensburg sind nicht betroffen.
Es kommt zu veränderten Abfahrzeiten und verlängerten Fahrzeiten. Einige Züge werden durch Busse ersetzt.
In den Bussen, die an allen Unterwegsstationen halten, ist die Mitnahme von Fahrrädern leider nicht möglich.
Reisende werden gebeten, die Änderungen bei ihren Reiseplanungen zu berücksichtigen. Über Lautsprecheransagen und Aushänge auf den Bahnhöfen werden die Fahrgäste über die Ersatzverbindungen mit Bussen sowie über die geänderten Fahrzeiten informiert. Detaillierte Informationen zu den Fahrzeiten erhalten Reisende im Internet unter www.bahn.de/bauarbeiten.
Über die konkreten Auswirkungen auf den Zugverkehr wird die Bahn zeitnah informieren.
Um das gesamte Fahrplankonzept umsetzen zu können, sind außerdem noch weitere signaltechnische Arbeiten in Elmshorn und Neumünster notwendig. Diese sind erforderlich, um beispielsweise in Neumünster die Zugteile der
Regionalbahn Schleswig-Holstein (RB SH) aus Flensburg und Kiel zu einem Zug in Richtung Hamburg zusammenkoppeln zu können, wenn die von Bombardier verspätet gelieferten Fahrzeuge einsatzbereit sind. Die Arbeiten in Elmshorn sind für das Flügelungskonzept der Nordbahn erforderlich. Um die Verkehre der Nordbahn zwischen Wrist und Hamburg bewältigen zu können, erhält der Bahnhof Wrist ein zusätzliches Abstellgleis.
Auch diese Arbeiten sind mit Softwareanpassungen in den Stellwerken und den damit entstehenden Auswirkungen auf den Zugverkehr verbundenen.
Für den kompletten Umbau der Gleise, Bahnsteige und Signalanlagen investiert die Deutsche Bahn rund 12 Millionen Euro. Es erfolgt eine Vorfinanzierung durch das Land Schleswig-Holstein.