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Politik & Wirtschaft

Umschichtungen beim Jobcenter: Kurze Bearbeitungszeiten genauso wichtig wie ausreichende Maßnahmen

Das Ziel des Jobcenters ist es, dass Erwerbslose möglichst schnell wieder eine geregelte Arbeit aufnehmen können. Dazu bedarf es gut ausgestatteter Einrichtungen mit ausreichend Personal. „Wenn das Jobcenter bei den Personalkosten spart, muss Personal abgebaut werde. Dann verlängert sich die Bearbeitungszeit bei den Anträgen der Erwerbslosen“, erklärte Henning Stabe, Mitglied des Jobcenter-Beirates.

Damit weist der CDU-Mann auf das entscheidende Dilemma hin, in dem sich die Geschäftsführung des Jobcenters befindet. Ist die Personaldecke zu gering, können Anträge und Weiterbildungsmaßnahmen nicht rechtzeitig bearbeitet werde. Sind zu wenig Mittel für Qualifizierungsmaßnahmen vorhanden, sei den Erwerbslosen auch nicht geholfen. „Aus dieser Misere kommen wir nur heraus, wenn das Bundesarbeitsministerium klare Vorgaben macht und genügend Sachmittel für die Verwaltung der Jobcenter bereitstellt“, erklärte Stabe.

Irritiert zeigte sich Stabe über die Äußerungen des Sozialsenators Sven Schindler (SPD). „Wer von „Hilflosigkeit“ spricht und von „Unabwendbarkeit“, hat sich noch nie Gedanken gemacht, wie sich die Kunden des Jobcenters fühlen, für die eine Qualifizierung vielleicht die einzige Möglichkeit ist, wieder eine geregelt Arbeit aufzunehmen.“ Bereits in den vergangenen Jahren habe es Versuche gegeben, die Chancen der Erwerbslosen durch zielgerichtete Maßnahmen zu verbessern und unnütze Qualifizierungen zu streichen. Das habe für viel Unruhe gesorgt, betonte der CDU-Abgeordnete. „Jetzt die Mittel für die Eingliederung weiter zu reduzieren und Personalmittel aufzustocken, halte ich für das falsche Signal“, so Stabe abschließend.