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Politik & Wirtschaft

Umweltministerin Rumpf: „Feinschliff für das Jagdrecht in Schleswig-Holstein“

KIEL. Mit der Novellierung des Landesjagdgesetzes setzt die Landesregierung ihren Kurs der fairen Kompromisse fort. Das betonte Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf im Schleswig-Holsteinischen Landtag. Die Jagd stehe oft im Spannungsfeld mit Tierschutz und Naturschutz. „“Ein ideologischer Konfrontationskurs hilft hier nicht weiter. Er führt lediglich zu Demotivation und Staatsverdrossenheit““, so Frau Rumpf. Damit erteilte sie staatlicher Gängelung eine Absage und verwies auf entsprechende Beispiele aus anderen Ländern, zum Beispiel Nordrhein-Westfalen.
Die Tatsache, dass bereits vor Verabschiedung des Gesetzes Kritik sowohl von der Jägerschaft als auch vom Naturschutz geübt worden sei, weise darauf hin, dass die verschiedenen Interessen und Sichtweisen sehr wohl berücksichtigt wurden. „“Die Regierungsfraktionen haben sich den Gesetzentwurf eben nicht vom Landesjagdverband in die Feder diktieren lassen, wie bereits behauptet wurde““, betonte die Ministerin.
Das von den Regierungsfraktionen CDU und FDP in den Landtag eingebrachte Gesetz enthalte beispielsweise eine flexible Dreijahresregelung für die Abschusspläne des Schalenwildes sowie die Möglichkeit einer dreißigprozentigen Überschreitung des von der Jagdbehörde festgesetzten Abschusssolls. Jagdzeiten können gegenüber der vom Bund festgesetzten Dauer verlängert werden. Für das Ausnehmen der Gelege von Federwild können künftig Genehmigungen durch die Jagdbehörde erteilt werden, wenn zum Beispiel durch Wildgänse erhebliche Wildschäden drohen. Diese neuen Regelungen bedeuteten eine behutsame Weiterentwicklung des bestehenden Gesetzes.
Das Land Schleswig-Holstein verzichte bewusst auf eine nach dem Grundgesetz mögliche Vollgesetzgebung, das Bundesjagdgesetz gelte weiterhin. Bewährte Grundsätze wie die Bindung des Jagdrechtes an das Eigentum von Grund und Boden sowie die Zwangsmitgliedschaft aller Grundeigentümer in einer Jagdgenossenschaft seien wesentliche Elemente.
Zu der Kritik aus dem Lager der Naturschutzverbände an dem Gesetz erklärte die Umweltministerin: „“Ich bin gegen eine Konfrontation um jeden Preis zwischen den Funktionären von Naturschutz und Jagd. Ich wünsche vielmehr praktische gemeinsame Naturschutzarbeit der Menschen vor Ort und werde nicht müde, hierzu zu motivieren.““