Umweltministerin Rumpf und Bürgermeisterin Hansen beim Abriss des alten Kornspeichers in Uetersen
UETERSEN. Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf und Bürgermeisterin Andrea Hansen haben sich heute (11. März) vor Ort ein Bild über den Abbruch des alten Kornspeichers am Stichhafen in Uetersen (Kreis Pinneberg) gemacht. Durch den Abriss des seit mehr als 15 Jahren ungenutzten Gebäudes soll die Fläche für eine neue Nutzung vorbereitet werden.
Umweltministerin Rumpf sagte: „“Dieses Vorhaben ist ein gutes Beispiel für die Möglichkeit der Flächenreaktivierung im bestehenden Siedlungsbereich. Genau solche Projekte wollen wir unterstützen, um den immer noch zu hohen Flächenverbrauch auf der so genannten grünen Wiese zu reduzieren.““ Leider, so Frau Rumpf, erweise sich das Altlastenrisiko oder die Kosten für den Abbruch von Gebäuden oft als entscheidendes Investitionshindernis, das auch nicht durch eine günstige Lage oder die relativ einfache Anbindung an die vorhandene Infrastruktur aufgehoben werde. Dort, wo die Kosten die Wiederherrichtung einer Brachfläche zu hoch seien, müsse dieser Nachteil im Einzelfall auch mit öffentlichen Mitteln ausgeglichen werden.
Uetersens Bürgermeisterin Hansen betonte: „“Außer Ebbe, Flut und Segelbooten hat sich hier im Uetersener Hafen lange kaum etwas bewegt. Das wird jetzt anders – und der Bagger macht den Anfang. Ich bin froh, dass es uns mit Hilfe des Ministeriums gelungen ist, die Mittel zum Silo-Abriss zu beschaffen. Und ich bin auch froh, dass es in der Ratsversammlung eine so große Einigkeit gegeben hat, diesen Schritt jetzt zu tun. Auch das zeigt: Gemeinsam geht’s besser. Nun können wir unsere kleine Hafencity fit für die Zukunft machen und auch etwas für die Arbeitsplätze in Uetersen tun. Mit dem Abriss des alten Speichers erhalten wir umweltfreundlich neue und bestens gelegene Flächen. Investoren sind ausdrücklich eingeladen, diese Chance zu nutzen. Der erste Schritt bedeutet Ausbau von Gewerbe. Aber es sind langfristig auch Flächennutzungen für Wohnen und Tourismus denkbar. Im Jahr 2020 wird es hier deutlich anders aussehen als jetzt. Uetersen beendet den Stillstand und entdeckt seinen Hafen neu. Das hier wird ein neues Wirtschaftszentrum der Stadt. Das ist eine ausgesprochen gute Nachricht in diesen schwierigen Zeiten. Ich danke Frau Rumpf und ihren Mitarbeitern für die gute Kooperation und wünsche allen, die hier in den nächsten Monaten arbeiten werden, viel Erfolg.““
Der Kornspeicher stammt aus dem Jahr 1938 und ist 58 Meter hoch. Nachdem bereits in und an den Silogebäuden die schadstoffbelasteten Bauteile wie Asbestplatten entfernt wurden, wird der Abrissbagger mit einer hydraulischen Schere die Bauwerke von oben beginnend abtragen. Das Abbruchmaterial wird vor Ort zu Recyclingmaterial verarbeitet. Abbruch der Gebäude und Rückbau der Gleisanlage werden voraussichtlich im Juli 2011 abgeschlossen sein. Die Stadt Uetersen erhält für das Flächenrecycling eine Förderung von 60 Prozent der voraussichtlichen Baukosten von ca. 700.000 Euro von der Europäischen Union (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) und dem Land Schleswig-Holstein. Die Förderung stammt aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft und soll den finanziellen Mehraufwand kompensieren, der beim Flächenrecycling entsteht.
In das Zukunftsprogramm Wirtschaft fließen im Zeitraum 2007 – 2013 rund 752 Millionen Euro für die wirtschafts- und regionalpolitische Förderung in Schleswig-Holstein, davon rund 374 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), rund 173 Mio. Euro aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“(GRW) zuzüglich eines Sonderprogramms in Höhe von rund 30 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket I sowie ergänzenden Landesmitteln in Höhe von rund 175 Mio. Euro.
In der Förderperiode 2007-2013 bildet das Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein das Dach für die Zukunftsprogramme Wirtschaft, Arbeit, ländlicher Raum und Fischerei.
Das Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein mit seinem Fördervolumen von 1,4 Milliarden Euro steht für mehr Wirtschaft und Beschäftigung, für mehr Innovationen und Lebensqualität in Schleswig-Holstein.
Mehr Informationen im Internet unter www.zukunftsprogramm.schleswig-holstein.de